Abschluss bei Metall-Tarifrunde im Pilotbezirk erwartet
BÖBLINGEN/STUTTGART (dpa-AFX) - Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie könnte die vierte Verhandlungsrunde am Montag (13.00 Uhr) in Böblingen bei Stuttgart mit einem Abschluss enden. Beide Seiten haben Baden-Württemberg schon zum Pilotbezirk gekürt. Mit einer Einigung würde ein Arbeitskampf abgewendet. Seit Beginn der Warnstreiks Ende Januar beteiligten sich bundesweit rund 750 000 Beschäftigte aus mehr als 3300 Betrieben an Protestaktionen. Auch vor den Verhandlungen am Montag plant die IG Metall wieder Kundgebungen.
Die Gewerkschaft fordert 5,5 Prozent mehr Lohn, einen erweiterten Zugang zur Altersteilzeit und bezuschusste Weiterbildungsteilzeit. Die Arbeitgeber bieten für die 3,7 Millionen Beschäftigten der Schlüsselbranche, davon knapp 800 000 im Südwesten, ein Entgeltplus von 2,2 Prozent. Knackpunkt könnte die Weiterbildung sein.
Deutliches Zeichen für einen möglichen Durchbruch in Böblingen ist, dass die Spitzen von Gesamtmetall und IG Metall, Rainer Dulger und Detlef Wetzel, bei den Gesprächen vor Ort sein werden.
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Vorher will Verhandlungsführer und Bezirksleiter der IG Metall, Roman Zitzelsberger, zu Beschäftigten in Ulm sprechen. Darüber hinaus hat die Gewerkschaft erneut Zehntausende Beschäftigte zu Aktionen aufgerufen. Kundgebungen sind etwa in Aalen (Ostalbkreis), Neckarsulm (Kreis Heilbronn), Reutlingen, Offenburg und Tuttlingen geplant. Beim Autobauer Daimler in Sindelfingen werden bei einer Veranstaltung Tausende Teilnehmer erwartet. In Friedrichshafen am Bodensee sollen Beschäftigte von ZF, MTU , Zeppelin, Liebherr und Braun in zwei Demonstrationszügen zu einer Kundgebung kommen./jug/DP/zb