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    ROUNDUP  339  0 Kommentare Finanzkrisen-Gewinner Aareal Bank hebt nach Rekordgewinn Dividende an

    WIESBADEN (dpa-AFX) - Der Immobilienfinanzierer Aareal Bank entwickelt sich zunehmend zu einem großen Gewinner der Finanzkrise. Auf seinem rasanten Wachstumskurs erreichte das Institut im vergangenen Jahr eine neue Gewinn-Dimension. Das Betriebsergebnis habe sich trotz der historisch niedrigen Zinsen auf 436 Millionen Euro mehr als verdoppelt, teilte die im MDax notierte Gesellschaft am Mittwoch in Wiesbaden mit. Neben einem deutlich gestiegenen Zinsüberschuss profitierte die Bank dabei auch von einem kräftigen Einmalgewinn durch die Übernahme des Konkurrenten Corealcredit im Frühjahr. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 294 Millionen Euro. Das ist mehr als dreimal so viel wie 2013.

    Die Dividende will der Vorstand nun von 0,75 auf 1,20 Euro pro Aktie anheben. Die Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen von Analysten. Zum Handelsauftakt legte die Aktie deutlich zu und baute damit die jüngste Gewinnserie aus. Das im MDax notierte Papier befindet sich seit einiger Zeit auf Höhenflug. Seit Ende 2011 stieg der Kurs der Aktie um rund 180 Prozent und damit deutlich mehr als die meisten Bank-Titel in Europa. Im frühen Handel am Mittwoch kostete sie zeitweise 39,775 Euro und war damit so teuer wie noch nie.

    "Wir blicken auf ein ereignisreiches und erfolgreiches Geschäftsjahr 2014 zurück, auf das wir stolz sein können", sagte Vorstandschef Wolf Schumacher. Die Aareal Bank habe trotz des härter werdenden Wettbewerbs ihre Marktposition ausgebaut und beim Neugeschäft noch einmal leicht auf 10,7 Milliarden Euro zugelegt. Der Zinsüberschuss wuchs um 30 Prozent auf 688 Millionen Euro. Das Institut profitierte dabei von hohen Erträgen aus vorzeitigen Kreditrückzahlungen, niedrigen Refinanzierungskosten und stabilen Margen.

    Allerdings stieg auch die Vorsorge für faule Kredite im gleichen Rahmen an auf 146 Millionen Euro. Darin enthalten sind auch Wertberichtigungen auf Kreditengagements in Südeuropa. Für dieses Jahr ist das Management zunächst etwas vorsichtiger gestimmt und stellte nach dem Rekord 2014 ein leicht sinkendes Betriebsergebnis zwischen 400 und 430 Millionen Euro in Aussicht. Dazu soll auch die am Sonntag verkündete Übernahme der früheren WestLB-Tochter Westimmo beitragen. Für die Pfandbriefbank aus Mainz zahlen die Wiesbadener 350 Millionen Euro. Darin entspricht einem Abschlag auf das bilanzielle Eigenkapital der Westimmo, weshalb die Aareal Bank nach Abschluss des Geschäfts ähnlich wie nach dem Kauf von Corealcredit gleich einen Sondergewinn von rund 150 Millionen Euro verbuchen wird.

    Der Zinsüberschuss soll auch durch die Westimmo-Übernahme auf 720 bis 760 Millionen Euro zulegen. Zugleich rechnet die Bank mit auf 520 bis 550 Millionen Euro steigenden Kosten. Die Risikovorsorge soll sich zwischen 100 und 150 Millionen Euro bewegen. Die Vorsteuerrendite auf das eingesetzte Kapital soll bei rund 10 Prozent landen. 2014 war sie auch bereinigt um Zukaufeffekte von 7,5 auf 11,1 Prozent gestiegen. Mittelfristig will die Bank rund 12 Prozent Rendite erzielen.

    Die Aareal Bank hatte in der Finanzkrise freiwillig Staatshilfen aufgenommen. Das versetzte das Institut in die Lage, früher als andere Konkurrenten wieder mehr Geld für Gewerbeimmobilien zur Verfügung stellen zu können und sich margenstarkes Geschäft zu sichern. Seit Ende Oktober 2014 ist die Aareal Bank wieder komplett staatsfrei. Nach guten Ergebnissen beim Gesundheitscheck der EZB gab das Institut die verbliebene Hilfe in Form einer stillen Einlage in Höhe von 300 Millionen Euro an den Rettungsfonds Soffin zurück. Trotzdem liegt die harte Kernkapitalquote mit 12,9 Prozent verglichen mit anderen Banken in einem komfortablen Bereich.

    Angesichts der guten Kapitalausstattung war zuletzt die Hoffnung unter Aktionären sogar auf eine Sonderdividende gestiegen. Nach dem Westimmo-Kauf musste der Vorstand aber zunächst vertrösten und auf die langfristigen Perspektiven für eine steigende Ausschüttung verweisen./enl/zb/stb




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