AKTIE IM FOKUS 2

Dividenanhebung hält Kursrally bei Aareal Bank in Gang

(neu: Schlusskurse, Analystenkommentar NordLB)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Erfolgsgeschichte der Aareal Bank an der Börse geht weiter. Nach einem Rekordjahr 2014 und einer Dividendenanhebung kletterte die im MDax notierte Aktie des Wiesbadener Immobilienfinanzierers am Mittwoch auf das Rekordhoch von 40,305 Euro. Anschließend bröckelte das Papier jedoch ab und ging mit einem moderaten Plus von 0,67 Prozent bei 39,19 Euro aus dem Handel. Der Index mittelgroßer Unternehmen endete 0,38 Prozent tiefer.

Insbesondere die satte Dividendenanhebung von 0,75 auf 1,20 Euro pro Aktie habe die Anleger überzeugt, sagten Börsianer. Den etwas vorsichtigeren Ausblick auf das Jahr 2015 stuften Experten indes als bewusst konservativ ein - und deshalb auch als nicht allzu belastend.

PROFITEUR DER FINANZKRISE

Die Aareal Bank entwickelt sich auch dank cleverer Zukäufe zunehmend zum großen Gewinner der Finanzkrise, was entsprechend auch im Aktienkurs seinen Niederschlag findet. Die Papiere befinden sich seit einiger Zeit im Höhenflug. Seit Ende 2011 stieg der Kurs um rund 180 Prozent - und damit weitaus deutlicher als die meisten anderen Banktitel in Europa. Allein in den vergangenen vier Wochen verteuerte sich die Aktie um fast 20 Prozent.

Im Vorjahr war das Geldhaus auf seinem rasanten Wachstumskurs in eine neue Gewinndimension vorgestoßen. Aareal konnte das Betriebsergebnis trotz der historisch niedrigen Zinsen mehr als verdoppeln, wobei sie unter anderem von der Übernahme des Konkurrenten Corealcredit profitierte. Noch deutlicher fiel die Verbesserung unter dem Strich aus: Der Überschuss betrug mehr als dreimal so viel wie 2013. DZ-Bank-Analyst Christian Koch wies darauf hin, dass die Bank damit die eigenen Vorgaben übertroffen habe.

VORSICHTIGER AUSBLICK

Für das neue Jahr 2015 gibt sich die Aareal Bank nicht ganz so optimistisch. Das Management stellte nach dem Rekord 2014 ein leicht sinkendes Betriebsergebnis in Aussicht.

Analyst Philipp Häßler vom Investmenthaus Equinet wertete den Ausblick auf das laufende Jahr zwar als vorsichtig, sah dies jedoch nicht als negativ an. Denn einerseits sei das Management immer recht konservativ, andererseits habe die Bank zuletzt enorm von Kreditrückzahlungen profitiert, deren Höhe schwer zu prognostizieren sei. Auch DZ-Experte Koch geht davon aus, dass der Geschäftsausblick eher konservativ berechnet sein dürfte.

ANALYST: WESTIMMO-ÜBERNAHME ZU GÜNSTIGEM PREIS

Das erst im November erhöhte Unternehmensziel für 2014 habe der Immobilienfinanzierer dank eines dynamischen Jahresfinales übertroffen und den Markt damit positiv überrascht, konstatierte Analyst Michael Seufert von der NordLB. Mit dem vorhandenen Überschusskapital kaufe der Vorstand nun die Westimmo zu guten Konditionen, was einen weiteren Ertragsschub ermöglichen sollte.

Angesichts der guten Kapitalausstattung war zuletzt sogar die Hoffnung auf eine Sonderdividende gestiegen. Nach dem Kauf der Westimmo musste der Aareal-Bank-Vorstand die Aktionäre aber zunächst vertrösten. Für die Pfandbriefbank aus Mainz zahlen die Wiesbadener 350 Millionen Euro. Equinet-Analyst Häßler hält eine spätere Sonderausschüttung aber noch immer für möglich. Die starke Eigenkapitalentwicklung spreche dafür, dass eine außerordentliche Dividende nicht aus dem Spiel sei, vermutet der Experte./edh/he