Der Dreiklang bringt Rekorde
Euro, Ölpreis und Export – dieser Dreiklang hat den DAX auf 11.233 Punkte gehoben – das neue Rekordhoch am Morgen des 26.Februar. Der Dreiklang sorgt auch dafür, dass man Discount-Call-Optionsscheine fast im Wochenrhythmus auswechseln darf. Wir haben dies erneut vollzogen, im Favoritendepot das eine Papier mit 13 Prozent Gewinn veräußert und die TD17QX mit Laufzeit September und Cap bei 10.500 neu hinzugenommen. Das Ziel ist erneut eine anständige Seitwärtsrendite. Wie die Experten von Fidelity die aktuelle Situation sehen, das schauen wir uns an. Wie stellen die Experten derzeit ihr Portfolio zusammen? Ein Favorit ist Continental, die doppelt profitieren. Die Situation in Griechenland spielt für den Experten noch eine Rolle an den Märkten. Ist ein Grexit noch möglich?
Die letzten Monate waren für Aktien in Europa sehr positiv. Beim DAX steht ein Plus von rund 18 Prozent. Der schwache Euro hat den europäischen Exporten, an denen Deutschland erheblichen Anteil hat, Rückenwind verliehen und der niedrige Ölpreis sorgt für gestiegene Kauflaune bei den Konsumenten. Zusätzlich gibt die EZB “grünes Licht” für steigende Aktienmärkte. Der Ölpreis wirkt sich laut Christian von Engelbrechten auch auf die USA aus.
“Er kommt auch den amerikanischen Verbrauchern zugute. Dies wiederum ist ein Vorteil für die vielen deutschen Konsumgüterhersteller, die im Export ein starkes Standbein in den USA haben. Zusätzlich profitieren die deutschen Hersteller dank des niedrigen Ölpreises auch vom stärkeren Konsum der deutschen Verbraucher. Das heizt die Konjunktur an und treibt die Unternehmensgewinne. Von diesem doppelten Trend profitiert zum Beispiel Continental: Während die Preise für Rohmaterial wie Gummi und Öl drastisch sinken, verzeichnet das Unternehmen ein kräftiges strukturelles Wachstum bei komplexen Produkten wie beispielsweise Fahrassistenzsystemen.” sagt der Experte.
Aktien nicht länger günstig
Der Fondsmanager hat seinen Fond derzeit für einen moderaten Aufwärtstrend positioniert. Dabei setzt er weiter auf Exportunternehmen. Von unüberlegten Käufen rät der Experte allerdings ab – Aktien sind nicht mehr per se günstig. “Aktuell liegen die Bewertungen zwar unter dem langfristigen Durchschnitt. Wenn wir jedoch die Dotcom-Ära herausnehmen, in der Spitzenwerte mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 30 das langfristige Bewertungsniveau nach oben getrieben hatten, rangieren die aktuellen Kennzahlen leicht über dem langfristigen Durchschnitt. Damit gilt es wieder umso mehr, Unternehmen mit Potenzial für weiteres Gewinnwachstum aufzuspüren.”
Strategiewechsel in Sicht
Laut Fidelity sollten Anleger ihr Engagement in dividendenstarken Aktien absichern oder begrenzen, denn der Sektor ist für den Experten teuer bewertet. Der Automobilsektor wird im Fond derzeit noch übergewichtet. Doch der Experte will in diesem Bereich ebenfalls auf die Bremse treten und Gewinne mitnehmen. Er will in Segmente investieren, die ein größeres Aufwärtspotenzial haben. Dazu dürften bald Small Caps gehören, die sich in den vergangenen Monaten schlechter als Blue Chips entwickelt haben.
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Grexit für die EU verkraftbar
Der Experte hält einen Ausstieg Griechenlands aus dem Euro für wenig wahrscheinlich. Sollte es dennoch so weit kommen, wäre er für die EU verkraftbar. Insgesamt rechnet er mit einer anziehenden Volatilität und “Schlaglöchern” die den DAX auch wieder ausbremsen dürften. “Allerdings sind die Marktteilnehmer zurzeit sehr optimistisch und die Märkte haben sich seit Jahresbeginn sehr gut entwickelt, obwohl in politischer Hinsicht noch einige Schlaglöcher vor uns liegen.
Der Optimismus an den Märkten könnte daher nicht nachhaltig untermauert sein. Insofern gehe ich davon aus, dass die Volatilität in den kommenden Monaten weiter ansteigt. Das bietet jedoch neue Kaufgelegenheiten. Mein Fokus liegt auf Unternehmen, die hohe Gewinne abwerfen, überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen, Marktanteile gewinnen und Produkte anbieten, die sich an verändernde politische Rahmenbedingungen anpassen können.
Abgesehen von den politischen Risiken in Europa beobachte ich zurzeit vor allem, wie sich die wirtschaftliche Situation in China entwickelt. Denn diese Volkswirtschaft trägt maßgeblich zu den Gewinnen deutscher Unternehmen bei. Trotz des sich abkühlenden Wachstums mache ich mir hier kurzfristig jedoch keine allzu großen Sorgen. Darüber hinaus behalte ich das globale Wachstum im Auge, weil es ein zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der deutschen Unternehmen ist. Aktuell erscheinen die Prognosen durchaus günstig.” schlussfolgert der Experte.
Quelle: Fidelity, eigene Recherche