checkAd

    ROUNDUP  507  0 Kommentare Salzgitter muss weiter kämpfen - Vorstand erwartet nur kleinen Gewinn

    SALZGITTER (dpa-AFX) - Dem zweitgrößten deutschen Stahlhersteller Salzgitter fällt die ersehnte Trendwende weiter schwer. Nach drei verlustreichen Jahren nacheinander will der Konzern 2015 zwar endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Allerdings traut sich der Vorstand auch nur einen Vorsteuergewinn im "unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich" zu. Dabei soll das harte Sparprogramm der vergangenen Jahre Früchte tragen. Zudem will der Konzern von der sich etwas bessernden Wirtschaftslage in Europa profitieren.

    Analysten hatten auf eine optimistischere Prognose gehofft. Die Börse reagierte enttäuscht. Salzgitter-Aktien gingen am Vormittag auf Talfahrt und verloren in der ersten Handelsstunde bis zu 4,68 Prozent an Wert und waren damit MDax-Verlierer . In den vergangenen Wochen konnte sich das Papier allerdings auch etwas von der seit Jahren anhaltenden Talfahrt erholen. Seit Mitte 2007 gab die Aktie dennoch etwas mehr als 80 Prozent nach.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu Salzgitter AG!
    Long
    21,65€
    Basispreis
    0,19
    Ask
    × 12,21
    Hebel
    Short
    25,04€
    Basispreis
    0,21
    Ask
    × 11,05
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Der Konzern kämpft neben den weiter schwachen Stahlpreisen mit neuen Problemen. So trifft das im Dezember von Russland angekündigte Aus für die durch das Schwarze Meer geplante Gas-Pipeline South Stream Salzgitter hart. Hinzu kommt, dass ein Hochofen in diesem Jahr grundsaniert werden muss. Deshalb wird der wichtige Flachstahlbereich in diesem Jahr der Prognose nach einen noch höheren Verlust schreiben als 2014, auch wenn die gesunkenen Rohstoffpreise für etwas Entlastung sorgen dürften.

    Der Geschäftsbereich Energie soll hingegen trotz der South-Stream-Stopps ihren Fehlbetrag deutlich reduzieren. Dazu soll vor allem das Sparprogramm beitragen. Zudem sind die Röhrenwerke in den USA dank vor dem Verfall der Ölpreise eingesammelter Pipelineaufträge gut ausgelastet.

    Dagegen werde die South-Stream-Absage zu Beschäftigungslücken in den europäischen Werken führen, erklärte Salzgitter. Ein Sprecher sagte, dass derzeit über neuerliche Kurzarbeit verhandelt werde. Der Röhrenbauer Europipe - eine Gemeinschaftsfirma der Salzgitter AG und der Dillinger Hütte - hatte sich Hoffnungen auf weitere Bestellungen für das Projekt gemacht. Zumindest soll nach früheren Angaben die bisherige Produktion für das Projekt durch Kreditversicherungen abgedeckt sein.

    Im vergangenen Jahr schrieb der Konzern den dritten Jahresverlust nacheinander. Unter dem Strich stand ein Fehlbetrag von knapp 32 Millionen Euro. Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann sprach dennoch von "unzweifelhaften Erfolgen". 2013 hatte der Konzern wegen des anhaltenden Preisdrucks hohe Abschreibungen vorgenommen und einen Nettoverlust von 490 Millionen Euro ausgewiesen.

    Die Niedersachsen hatten vor rund anderthalb Jahren ein Sparprogramm gestartet, dem unter anderem konzernweit 1500 der insgesamt rund 25 000 Stellen zum Opfer fallen. Dabei nahm der Konzern auch einen Elektroofen seiner Tochter Peiner Träger aus dem Betrieb. Die Sparte leidet besonders unter den Überkapazitäten in Europa. Im vergangenen Jahr kämpfte sich das Trägergeschäft den Angaben zufolge aber wieder zu einem ausgeglichenen Ergebnis. Fuhrmann betonte aber, dass Salzgitter noch eine "harte Wegstrecke" zurück zu einer "allseits zufriedenstellenden wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit" zurückzulegen habe.

    Lesen Sie auch

    Der Umsatz ging im 2014 um fast 3 Prozent auf gut 9 Milliarden Euro zurück. Vor Steuern stand noch ein Verlust von 15,2 Millionen Euro (2013: 483). Im Schlussquartal schrieb der Konzern dabei auch wegen neuer Wertberichtigungen etwa im Spundwandbereich wieder rote Zahlen, nachdem in den beiden vorangegangen Dreimonatsperiode wieder ein Gewinn stand.

    Stabilisiert wurde die Jahresbilanz von der Beteiligung am Kupferhersteller Aurubis , die gut 30 Millionen Euro zum Vorsteuerergebnis beitrug. Zudem realisierte der Konzern in seiner Handelssparte einige positive bilanzielle Einmaleffekte. Mut macht dem Konzern die Entwicklung des lange kriselnden Technologiereichs, zu dem der Abfüllanlagenhersteller Klöckner-Werke gehört. Der Bereich hat seinen Gewinn 2014 mehr als verdoppeln. Die endgültige Jahresbilanz legt Salzgitter Ende März vor. Dann wird das Unternehmen auch seinen Dividendenvorschlag präsentieren./enl/jha/zb




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP Salzgitter muss weiter kämpfen - Vorstand erwartet nur kleinen Gewinn Dem zweitgrößten deutschen Stahlhersteller Salzgitter fällt die ersehnte Trendwende weiter schwer. Nach drei verlustreichen Jahren nacheinander will der Konzern 2015 zwar endlich wieder schwarze Zahlen schreiben. Allerdings traut sich der …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer