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    ROUNDUP  772  0 Kommentare Lloyds kehrt erstmals seit Jahren zu Gewinn und Dividende zurück

    LONDON (dpa-AFX) - Der harte Umbau bei der britischen Großbank Lloyds zahlt sich nach langer Durststrecke endlich aus. Erstmals seit der Finanzkrise können sich die Aktionäre wieder über eine Dividende freuen. Nach bestandenen Stresstests und der Rückkehr in die Gewinnzone will das Institut 0,75 Pence je Aktie ausschütten. Das entspricht einer Gesamtauszahlung 535 Millionen Pfund, wie die nach wie vor teilverstaatlichte Bank am Freitag in London mitteilte. Der Staat hatte Lloyds in der Finanzkrise mit 20 Milliarden Pfund stützen müssen.

    Erstmals seit vier Jahren erwirtschaftete Lloyds 2014 wieder einen Nettogewinn. Unter dem Strich verdiente die Bank 1,4 Milliarden britische Pfund (rund 1,9 Mrd Euro), nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 838 Millionen Pfund in den Büchern gestanden hatte. Dabei profitierte sie vom Aufschwung und dem Immobilienboom in Großbritannien. Weil viele Kunden ihre Kredite wieder regelmäßiger bedienen, sank die Risikovorsorge deutlich. Analysten hatten allerdings mit mehr Überschuss gerechnet und auch eine höhere Dividende erwartet.

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    Lloyds-Chef Antonio Horta-Osorio räumte ein, dass noch nicht alles eitel Sonnenschein ist: "Wir haben noch mehr zu tun." Erneut schlugen hohe Kosten für Schadensersatzforderungen von Kunden zu Buche, denen Lloyds über Jahre unnütze Kreditversicherung andrehte. Dafür reservierte die Bank 2014 weitere 2,2 Milliarden Pfund. Insgesamt hat der Fall das Institut damit schon über 12 Milliarden Pfund gekostet - mehr als jede andere britische Bank.

    Den Stresstest der Europäischen Bankenaufsicht EBA und eine anschließende Bewährungsprüfung in Großbritannien hatte Lloyds eher knapp bestanden. Das Institut bleibe anfällig für konjunkturelle Risiken, hatte die britische Notenbank (BoE) im Dezember moniert. Deshalb waren zwischenzeitlich Sorgen aufgetaucht, ob die Bank überhaupt schon wieder eine Dividende ausschütten werde. Lloyds betonte nun, mit einer harten Kernkapitalquote von 12,8 Prozent auch nach der Dividendenzahlungen - der besten unter den britischen Großbanken - sich das leisten zu können.

    Horta-Osorio hat seit seinem Amtsantritt 2011 die Bank deutlich verkleinert. So zog sich Lloyds aus 24 Ländern zurück und macht nun nur noch in sechs Staaten Geschäfte. Tausende Stellen wurden gestrichen. An der Börse kommt dieser Kurs gut an. Seit Horta-Osorio an die Spitze der Bank rückte, hat sich der Aktienkurs fast verdreifacht. Auch am Freitag ging es weiter leicht aufwärts.

    Die Rückkehr zu einer Dividendenzahlung gilt als Meilenstein auf dem Weg zur angestrebten Zukunft ohne Staat. Denn das macht die Bank attraktiver für Investoren. Mittelfristig versprach Hota-Osorio, mindestens die Hälfte seines nachhaltigen Überschusses an die Aktionäre auszahlen zu wollen.

    Horta-Osorio will den größten Immobilienfinanzierer des Landes möglichst schnell wieder auf eigene Beine stellen. Er betonte, dass er seine über die vergangenen Jahre angesammelten eigenen Lloyds-Aktien erst dann verkaufen will, wenn der Staat sich verabschiedet hat. Derzeit hält der Staat noch knapp 24 Prozent der Lloyds-Anteile, in der Spitze waren es einmal fast 40 Prozent. Für den Steuerzahler entwickelt sich die Beteiligung an Lloyds zu einem immer besseren Geschäft. Schon bei der ersten Aktienplatzierung sprang ein Gewinn heraus. Die Dividendenzahlung beschert Finanzminister George Osborne nun weitere 130 Millionen Pfund.

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    Deutlich schlechter sieht es bei der ebenfalls teilverstaatlichten Royal Bank of Scotland (RBS) aus. Sie hatte am Donnerstag einen Fehlbetrag von 3,5 Milliarden Pfund gemeldet. Es war der siebte Jahresverlust nacheinander. Der britische Staat hatte die RBS in der Finanzkrise mit dem Rekordbetrag von 45,5 Milliarden Pfund gerettet und ist seitdem mit rund 81 Prozent größter Aktionär. Bei einem Aktienkurs von rund 376 Pence am Freitag ist der rechnerische Einstiegskurs von 455 Pence noch weit entfernt./enl/jha/stb





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