checkAd

     2609  1 Kommentar Wunsch und Wirklichkeit

    MDAX 20.000 - DAX 11.300 – Partylaune wohin man schaut, doch wir haben uns in den vergangenen Tagen noch intensiver als sonst Indikatoren, Stimmungen und Positionierungen der Marktteilnehmer angesehen. Viele private Investoren sind short positioniert, halten Absicherungspositionen, so wie wir in unseren Depots. Viele davon zu früh, zu lange – so wie auch wir uns die Versicherungen bisher hätten schenken können. Doch ehrlich gesagt, dieser Umstand stimmt uns zum einen ärgerlich über uns selbst, denn wir hätten es den Trendfolgern vieler Magazine nachmachen können und einfach gehebelt “long” gehen können, am besten mit ultra heißen Papieren. Augen zu und durch, wenn es doch crasht – Pech gehabt. Wir entscheiden uns dagegen, agieren noch immer maximal kontrolliert offensiv und die jüngsten Ergebnisse von VW und Allianz (frische Analyse hier) geben einen Hinweis, warum. Denn der Wunsch nach einer nötigen Korrektur und die Wirklichkeit immer weiter steigender Kurse am Markt verabschieden sich voneinander. Bloss in die falsche Richtung. Denn die Prognose von VW zeigt, dass es nicht berechtigt war, die Aktie von 150 auf 225 Euro binnen weniger Monate zu jagen – sinkender Eurokurs hin oder her, denn davon profitiert VW natürlich über das US-Geschäft und den an den Dollar gekoppelten Renmimbi, soweit alles nachvollziehbar. Da man aber auf Teufel komm raus auch in der teuren Phase zukauft, überziehen die Kurse und preisen dies unserer Ansicht nach auch bei VW über Gebühr ein.

    Bei der Allianz fällt die Dividende sehr hoch aus, doch weiß man offenbar mit dem Cash nichts besseres anzufangen, ahnt womöglich auch die Probleme im Lebensversicherungsgeschäft kommen, hat zudem irres Glück, dass die EZB die italienischen Staatsanleihen im Bestand gegenwärtig fast mündelsicher gestaltet. (Die Absurdität des Bund-Future finden Sie hier)

    EZB_Börse_Februar_4So sehen wir also durchaus nicht alles rosig, wir haben beispielsweise im Real-Money-Depot bei Ayondo auch deshalb den DAX, aber auch VW, Beiersdorf oder Conti bei 10.800 DAX-Punkten respektive 200 Euro bei VW auf die Short-Liste genommen. Zu früh. Und das ist etwas, was der Markt im Frühjahr 2015 einmal mehr lehrt:

    Skepsis ist angebracht, doch das Timing ist ausgesprochen schwierig

    Wir würden einiges darauf setzen, dass man eine Conti noch einmal deutlich unter 212 Euro bekommt – doch schießt der Titel zuvor auf 230, 240 Euro, um danach zu korrigieren? Gleiches gilt für Daimler, Infineon, Henkel oder Beiersdorf. Dass Kurse Nachrichten machen und nicht umgekehrt zeigt zudem Nordex. Wollte man die Aktie runterreden, würde man den niedrigen Ölpreis anführen. So aber – Augen zu und feiern. (Wir haben heute früh um 9.30 einen Knock-out-Bull auf Nordex in die ISIN-Liste gepackt, weil wir mit einem schnellen Comeback in diesem Markt rechneten – entgegen aller Bedenken. Nur drei Stunden später hat dieser Schein der Citi mal eben schlappe 22 Prozent zugelegt – obwohl wir mit einem Hebel von 2,2 extrem zurückhaltend waren. Verrückt.)

    Seite 1 von 3



    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Daniel Saurenz
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Daniel Saurenz
    Wunsch und Wirklichkeit MDAX 20.000 - DAX 11.300 – Partylaune wohin man schaut, doch wir haben uns in den vergangenen Tagen noch intensiver als sonst Indikatoren, Stimmungen und Positionierungen der Marktteilnehmer angesehen. Viele private Investoren sind short …

    Disclaimer