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    Dänische Krone  3569  0 Kommentare Dänische Zentralbank schlägt Spekulanten in die Flucht - doch der Kampf geht weiter

    Spekulanten setzen dänische Zentralbank unter Druck – Ist Dänemark die nächste Schweiz?“, titelte wallstreet:online vor einiger Zeit. Hintergrund: Die überraschende Mindestkursaufhebung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sorgte Mitte Januar für heftige Turbulenzen auf dem Devisenmarkt. Ein schwarzer Donnerstag – aber nicht nur für Forex-Broker und Besitzer von CHF-Immobilienkrediten, sondern auch für Spekulanten. Denn hätten sie geahnt, welch folgenschwere Entscheidung die SNB treffen würde, wären ihnen satte Gewinne sicher gewesen. Umso entschlossener sind sie, den nächsten Devisencoup unter keinen Umständen zu verpassen.

    Dänische Krone im Visier der Spekulanten

    Das bekam vor allem die dänische Zentralbank zu spüren. Aufgrund der (vermeintlichen) Parallelen zum Schweizer Franken rückte die dänische Krone ins Visier der Spekulanten. Doch die dänischen Notenbanker stemmten sich mit aller Macht gegen eine Aufwertung ihrer Währung – scheinbar mit Erfolg. Denn wie nun bekannt wurde, haben die ersten Spekulanten offenbar bereits aufgegeben.

    Die dänische Zentralbank muss ihre Währung gemäß des Wechselkursmechanismus II bei einer Zielmarke von 7,46038 Kronen für einen Euro halten. Lediglich 2,25 Prozent darf der tatsächliche Wechselkurs von dieser Marke abweichen. Aber je mehr Spekulanten darauf wetteten, dass die dänische Krone aufwerten würde, desto schwieriger wurde es für die Notenbanker, die zulässige Bandbreite zu verteidigen. Dramatische Gegenmaßnahmen mussten her.

    Dänische Zentralbank erringt ersten Sieg

    Gesagt, getan. In bekannter „Whatever it takes“-Manier à la Mario Draghi setzte die dänische Zentralbank alles daran, die Spekulanten zu vertreiben. Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge kauften die Notenbanker im Februar mehr ausländische Devisen als jemals zuvor. Insgesamt 168,7 Milliarden dänische Kronen (etwa 25,32 Milliarden Euro) seien dafür in die Hand genommen worden, teilte die Zentralbank inzwischen mit (siehe hier). Entsprechend stiegen ihre ausländischen Währungsreserven auf nunmehr 731,1 Milliarden dänische Kronen. Die Zentralbank selbst gibt zwar keine genauere Auskunft, welche Währungen im Einzelnen aufgekauft wurden, allerdings zitiert das „WSJ“ einen Experten, nach dem die Stützkäufe fast alle in Euro getätigt worden sein sollen.

    Bereits im Februar nannte wallstreet:online weitere Details des Maßnahmenkatalogs. So senkte die Zentralbank den Einlagenzins und wandelte ihn mit minus 0,75 Prozent de facto in einen Strafzins um. Darüber hinaus entschied man sich dafür, vorerst keine neuen Kronen-Anleihen auszugeben. Die Idee dahinter: Wenn keine Anleihen mehr da sind, haben die Spekulanten auch nichts, womit sie wetten können. „Ob’s hilft“, fragt w:o damals. Die Antwort heute: offenbar ja.

    Spekulanten geben auf - vorerst

    Zumindest vorerst scheint die dänische Zentralbank den Kampf gegen die Spekulanten gewonnen zu haben. Das berichtet das „Handelsblatt“. Demnach hätten Hedgefonds wie LNG Capital inzwischen ihre Kronen-Positionen wieder aufgegeben. Entlastung demnach auf dem Devisenmarkt, am Mittwoch vergangener Woche kostete ein Euro 7,469 Kronen – so wenig wie seit 2006 nicht mehr, heißt es in dem Bericht.

    Also Ende gut, alles gut? Analysten gehen jedenfalls davon aus, dass die dänische Zentralbank ihre Notfallmaßnahmen langsam wieder zurückfahren und die Zinsen wieder anheben wird. Andere wiederum warnen vor verfrühtem Jubel. „Die Währungs-Rally ist auf keinen Fall vorüber“, zitiert das „Handelsblatt“ Peter Lilloeere, Chef-Analyst bei Nordea Markets. Jens Nordvig, Analyst bei Nomura, sieht das ähnlich: Es sei zu früh zu sagen, der Kampf sei vorbei, erklärte er im „WSJ“.

    Und tatsächlich: Zu Beginn dieser Woche werte die dänische Krone wieder leicht auf. Ein Hinweis darauf, dass die Spekulanten doch noch nicht aufgegeben haben?

    Der Wechselkurs Euro - Dänische Krone im 3-Monatschart





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