Börsenfeuer
DAX - Rekordjagd geht weiter - 12.000 Punkte und kein Ende in Sicht?
Der deutsche Leitindex klettert und klettert und klettert. Heute hat er zum ersten Mal die 12.000 Punkte-Markt geknackt. Beim Kursfeuerwerk scheint derzeit kein Ende in Sicht.
Frühlingsgefühle am Aktienmarkt? Anleger, die auf eine Kurskorrektur warten, müssen aktuell einen langen Atem beweisen oder zu hören Preisen einsteigen. Das treibt die Kurse. Seit Jahresbeginn hat der DAX satte 22 Prozent zugelegt. Es ist erst einen Monat her, dass der DAX die Marke von 11.000 Punkte übersprungen hatte.
Rückenwind kommt vor allem von der Europäischen Zentralbank (EZB). Am 5. März gab sie weitere Details für das größte geldpolitische Experiment bekannt, das EZB-Chef Mario Draghi am 22. Januar angekündigt hatte. Mit dem Ankaufprogramm von in Euro laufenden Wertpapieren auf dem Sekundärmarkt hat die EZB am 9. März 2015 begonnen. Dis sogenannte quantitative Lockerung hat es in sich: Bis zu 60 Milliarden Euro will die EZB monatlich in die Märkte pumpen. Bei einer voraussichtlichen Laufzeit bis zum Herbst 2016 werden die Finanzmärkte insgesamt mit über einer Billion Euro geflutet. Viel Geld, das in Anbetracht der Niedrigzinsen nach Anlagemöglichkeiten sucht. Den Aktienmarkt freut es.
Impulse kommen in dieser Woche vor allem auch von der US-Notenbank Federal Reserve (Fed), die am Mittwoch Hinweise auf die erste Anhebung des US-Leitzinses seit Beginn der Finanzkrise geben könnte. Am heutigen Nachmittag richten Investoren ihren Blick auf die US-Konjunkturdaten wie z.B. Zahlen zur Industrieproduktion im Februar.
Und was macht der Euro? Die Gemeinschaftswährung steht kurz vor Parität mit dem US-Dollar, was der Exportwirtschaft Auftrieb verleiht. Die US-Investmentbank Goldman Sachs prophezeit sogar noch einen weiteren Kurssturz des Euro auf 0,80 US-Dollar Ende 2017 (siehe: Währungsprognose - Goldman Sachs sagt dramatischen Euro-Kurssturz voraus).
Die DAX-Rekordjagd - Aus 10.000 werden 94.000 Euro
Nach 26 Jahren, 5 Monaten und 4 Tagen hieß es am 5. Juni 2014 erstmals: Wir sind Fünfstellig! Ein gutes halbes Jahr später, genau am Freitag, den 13. Februar, verkündete wallstreet:online: DAX knackt die 11.000 Punkte! Mit 12.000 Punkten wird heute die Geschichte nun fortgeschrieben. Dabei hat der deutsche Leitindex mit 1.163,52 Punkten erst einmal recht bescheiden am 1. Juli 1988 das Licht der Börse erblickt. Die Indexbasis wurde mit 1.000 Punkten per 31. Dezember 1987 festgesetzt. Er schreibt den Index der Börsen-Zeitung fort, der seit dem Jahr 1959 berechnet wurde.
Lesen Sie auch
12.000 Punkte - das bedeutet ein Plus von 1.200 Prozent in Verlauf von 26,5 Jahren. Oder im Schnitt rund 9 Prozent Rendite pro Jahr. Mit einer Einmalanlage von 10.000 Euro macht das nach 26 Jahren beachtliche 94.000 Euro. Nicht schlecht, Herr Specht! Und wieder zeigt sich, man hätte nur früh genug dabei sein und Ausdauer beweisen müssen.
OK, es gab gute und schlechte Jahre. Aber wie es nunmal heißt: In guten wie in schelchten Tagen... Doch weil es so schön ist, schauen wir mal auf die besonders guten Jahre:
Datum | Vorjahr | Schluss | Performance |
1985 (pre DAX) | 820,90 | 1.366,20 | 66,43 |
1997 | 2.888,69 | 4.249,69 | 47,11 |
1993 | 1.545,05 | 2.266,68 | 46,71 |
Was lernen wir daraus? Ruhige Hand bewahren auch bei Rückschlägen. Denn je langfristiger Sie an der Börse investieren, desto geringer ist das Risiko, eine negative Rendite zu erzielen. Ergo, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn. Und die Statistik zeigt: Bei einem langfristigen Anlagehorizont können Sie im Durchschnitt mit Gewinnen von rund 8,5% pro Jahr rechnen.