Aktienstrategie

Der DAX – eingeklemmt zwischen Tauchern, Truthähnen und Gipfelstürmern!

Es ist die Frage aller Fragen: Wie lang kann der positive Trend an den Aktienmärkten noch anhalten? Die Antwort: Länger als viele Marktteilnehmer denken!

Wie weit DAX, MDAX, SDAX & Co. laufen werden, das weiß kein Mensch. Und wir selbstverständlich auch nicht. Aber nach unseren Berechnungen hat der Dax noch ein kurzfristiges Potential von 5 bis 7 Prozent. Mehr nicht. Dann sind wir wahrscheinlich kurzfristig ein bisschen heiß gelaufen - vielleicht nur eine kurze Pause. ABER: die Wahrnehmung aus dem strategischen Sentiment heraus zeigt uns, dass da durchaus noch mehr drin ist!

Aber: ist der Markt heute schon euphorisch? Vielleicht kurzfristig. Einen kleinen „Taucher“ können wir vielleicht schon in Richtung April nehmen. Aber wenn es Richtung 2017 geht, dann können wir uns auch Regionen vorstellen, an die heute noch kein Mensch denkt!

Ein Dax von 20.000? Warum nicht! Aber vielleicht erst in zwei Jahren – was immer noch ein Wahnsinn wäre!

Hier kommt aber wieder das mittlerweile alte Lied zum Tragen: Aktien erscheinen alternativlos! Und dafür gibt es viele bekannte Argumente: Die Zinsen sind und bleiben niedrig. Inflation? Nicht vorhanden! Rendite bei Anleihen? Nicht in Sicht. Und darüber hinaus überschüttet uns die EZB mit Liquidität, die dem Wohlbefinden dient, aber eigentlich keiner braucht. 

Als Value-Investoren, die nach unterbewerteten Aktien suchen, muss man allerdings auch feststellen: Die Luft wird immer dünner. Aber die gute Nachricht ist, dass sich die Firmen in diesem Umfeld unterschiedlich entwickeln. Die ein oder andere enttäuscht – und dann kann man wieder günstig zuschlagen.  Und genau darauf warten wir. Wir setzen darauf, dass zwischendurch mal eine Enttäuschung kommt. Dass die Entwicklung, die vom Markt vorausgesetzt wurde, einfach noch nicht da war. Dann macht der Kurs einen Taucher –und wir schlagen zu.

Beispiel: Software AG

Ein gutes Beispiel für unseren „Taucher“ ist die Software AG. Das Unternehmen enttäuschte Mitte letzten Jahres auf ganzer Linie. Zunächst brachen der Umsatz und der Gewinn ein, dann der Kurs um mehr als 25 Prozent. Der Markt sprach von einem „Desaster“  und „Kursmassaker“. Die Aktie war weniger als 19 Euro wert. Da kam genau das zum Tragen, was wir unter „der Entwicklung, die vom Markt vorausgesetzt wurde, aber einfach noch nicht da war“ verstehen. Nach ausführlichen Gesprächen mit dem Management der Software AG sind wir bei der Aktie eingestiegen. Heute sehen wir wieder Kurse von knapp 26 Euro – herzlichen Dank!

Der Truthahn und seine Schlachtung

Das sind aber momentan seltene Gelegenheiten, die sich Value-Investoren wie uns bieten. Wir glauben nicht, dass der aufsteigende Trend an den Aktienmärkten von Dauer ist. Da kommt einem das Bild eines Truthahns in den Sinn. Der wird gefüttert und gefüttert - bis er schlachtreif ist. Das ist keine Frage des „ob“, sondern nur des „wann“. Und so geht es auch den gut laufenden Aktienmärkten. Auch da geht es nicht darum, „ob“ die Kurse wieder nachgeben, sondern allein nur darum „wann“. Aber wie gesagt: Es kann durchaus sein, dass wir diesen Zeitpunkt erst in Richtung 2017 sehen.