Strategische Neuausrichtung
Grabenkämpfe bei der Deutschen Bank – Zukunft der Postbank weiter unklar
Bei der Deutschen Bank gibt es offenbar interne Streitereien bezüglich der strategischen Neuausrichtung, die Rede ist von „neuen Grabenkämpfen“. Im Fokus des Streits: die Zukunft der Postbank.
Die Deutsche Bank-Tochter soll verkauft und das globale Investmentbanking wieder mehr in den Fokus gerückt werden. Zumindest wenn es nach Co-Chef Anshu Jain und Strategievorstand Stefan Krause geht. Wie der „Spiegel“ berichtet, werde ein Verkauf der Postbank von Großaktionären zwar unterstützt, eine klare Mehrheit gibt es dafür im Vorstand aber derzeit offenbar nicht.
Eine Fraktion um Privatkundenvorstand Rainer Neske lehnt einen teilweisen oder kompletten Ausstieg aus dem Privatkundengeschäft ab. Diskutiert wird daher auch ein Kompromiss, der insbesondere den Aufsichtsbehörden entgegenkommen würde.
Danach könnte eine Holding geschaffen werden, unter der zwei voneinander getrennte Säulen stehen, das Investmentbanking und das Privatkundengeschäft. Die übrigen Geschäftsbereiche, wie die Vermögensverwaltung, könnte man einer der Säulen zuordnen oder ebenfalls separat danebenstellen. Aufsichtsbehörden drängen Banken, sich so zu organisieren, dass sie im Krisenfall leichter abgewickelt werden können.
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Zudem würde eine Holding die Option schaffen, das gesamte Privatkundengeschäft zu einem späteren Zeitpunkt in Teilen an die Börse zu bringen oder mit einer anderen europäischen Großbank zusammenzuschließen. Doch auch gegen das Holding-Modell gibt es Bedenken im Aufsichtsrat. Dass bereits bei der Aufsichtsratssitzung am 20. März eine Entscheidung über die künftige Strategie fällt, wie zeitweise kolportiert, gilt in Konzernkreisen deshalb als fraglich.