US-Aktien
Apple entert endlich den Dow Jones
Am Donnerstag wird Apple erstmals Teil des Dow Jones Industrial Average sein. Zum einen ist das zweifelsohne ein Ritterschlag für ein Unternehmen, das vor 18 Jahren vor der Insolvenz stand und nur durch eine Kapitalspritze des Erzrivalen Microsoft überleben konnte – eine bemerkenswerte Wendung, die viele jüngere Apple-Fans nicht kennen.
Zum anderen wurde es auch höchste Zeit. Immerhin ist der iPhone-Hersteller seit geraumer Zeit die Aktiengesellschaft mit dem höchsten Börsenwert weltweit (und doppelt so schwer wie Microsoft). Doch während der kalifornische Kultkonzern im Technologieindex Nasdaq-100 schon lange das Schwergewicht ist, ließen sich die Konstrukteure des altehrwürdigen Dow Jones gehörig bitten.
Das hatte einen guten Grund. Oder besser gesagt einen kuriosen. Denn anders als bei fast jedem anderen Aktienbarometer dieses Planeten ist beim Dow Jones nicht die Marktkapitalisierung für die Gewichtung ausschlaggebend, sondern der absolute Kurs einer Aktie. Da ein Apple-Papier aber noch im letzten Sommer über 600 Dollar kostete, hätte es ein sehr hohes Gewicht im Dow Jones erhalten. Dieses Problem wurde erst durch einen 7:1-Aktiensplit aus dem Weg geräumt.
Ist der Apple-Aufstieg ein gutes oder ein schlechtes Omen? Nun, als der alte Rivale Microsoft nach einer Rally von über 20000% binnen zehn Jahren im November 1999 endlich in den Dow Jones aufgenommen wurde, folgte nicht nur für Microsoft-Anteilseigner eine Zeit des Leidens, sondern auch eine schwierige Phase für den Gesamtmarkt. Microsoft notiert noch heute unter seinem Kurs vom Herbst 1999, der Dow Jones schaffte nur unterdurchschnittliche 3,5% pro Jahr.
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Diese Geschichte muss nicht noch einmal passieren. Allerdings gehört wenig Mut zur Prognose, dass sich Apples Kursgewinne von 2500% aus den vergangenen zehn Jahren nicht wiederholen werden.