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Kommt das Bargeldverbot?
Nachdem bereits seit einigen Jahren in Italien das Bezahlen mit Bargeld auf 1000 Euro beschränkt ist, zieht nun Frankreich im September nach. Finanzminister Michael Sapin kündigte dies an. Als
Grund müssen stets der Antiterrorkampf oder die Geldwäsche herhalten. Also immer getreu dem Motto: Nur Verbrecher brauchen Bargeld. Die Bundesbank betont zwar nach wie vor, dass sie die
Wahlfreiheit des Verbrauchers durch eine Begrenzung nicht einschränken möchte. Doch wie lange sie noch diese Meinung vertritt — wer weiß das schon.
Der Hintergrund der schleichenden Abschaffung der Geldscheine dürfte in der Tat ein anderer sein. Dazu muss man sich nur einmal die Aussagen von Ex-US-Finanzminister Larry Summers oder Kenneth
RogoffRogoff ins Gedächtnis rufen. Sie plädieren für die Abschaffung, da man so die Bürger und Unternehmen dazu bringen könnte, das Geld unter die Leute zu bringen, anstatt es zu horten. Rogoff
spricht sogar klar an, dass das Bargeldverbot dazu geeignet wäre hohe Negativzinsen auf breiter Front durchzusetzen. In der Schweiz ist der Negativzins ja bereits Alltag und auch das Bargeldverbot
ist de facto eingeführt.
Die Schweizer Nationalbank (SNB) verbot nun einer Pensionskasse einen Teil des Rentengeldes im Tresor anstatt auf dem Konto zu parken. So entgehen den Rentnern jährlich pro zehn Millionen Franken
rund 25 000 Franken, die der Negativzins vernichtet. Eine schöne neue Welt also. Aber nicht nur Bares ist Wahres. Bei Aktien heißt die Währung der Stunde – Dividende. Der nun auch in Deutschland
aktive ETF-Anbieter WisdomTree fokussiert sich auf dividendengewichtete ETFs. Wir erklären, wie dies funktioniert.
Ein ruhiges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur