AKTIE IM FOKUS 2
Talanx brechen ein - Ausblick und Dividende enttäuschen
(neu: Schlusskurse, Abstufung durch DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Talanx hat am Montag mit dem Dividendenvorschlag für 2014 und dem geschäftlichen Ausblick für enttäuschte Anlegerreaktionen gesorgt. In Deutschland war der Konzern im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden im abgelaufenen Jahr in die roten Zahlen gerutscht. Die Dividende soll um 5 Cent auf 1,25 Euro je Aktie steigen. Für 2015 bleibt Konzernchef Herbert Haas vorsichtig.
Am Morgen fiel die Aktie unter 28 Euro - ein Minus von zeitweise mehr als 10 Prozent. Haas vermutete, dass ein größerer Investor ein größeres Aktienpaket - "es waren wohl mehrere hunderttausend Aktien" - auf den Markt geworfen hatte. In der Folgezeit erholten sich die Papiere von Deutschlands drittgrößtem Versicherungskonzern leicht, konnten sich aber vom MDax-Ende nicht lösen. Letztlich verloren die Titel 5,46 Prozent auf 29,425 Euro. Der Index mittelgroßer Werte schloss mit einem Minus von 1,23 Prozent.
ENTTÄUSCHUNG ÜBER AUSBLICK UND DIVIDENDE
Ein Aktienhändler zeigte sich enttäuscht von den vorgelegten Zahlen. Der Ausblick für das Jahr 2015 sei auf niedrigem Niveau bestätigt worden und bringe keine positiven Überraschungen. Zudem kritisierte er die schlechten Schaden-Kostenquoten - die so genannten Combined-Ratios - in der Industrieversicherung.
Andere Händler verwiesen auf den mittelfristigen Ausblick des Versicherers als Belastungsfaktor. Bisher habe Talanx ein Wachstum des Nettogewinns von zehn Prozent bis zum Jahr 2017 anvisiert, nun würden drei bis fünf Prozent bis zum Jahr 2019 in Aussicht gestellt, sagte ein Händler. Das Geschäft verläuft aus seiner Sicht mit Ausnahme der Tochter Hannover Rück unbefriedigend.
Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank stufte die Talanx-Aktien von "Kaufen" auf "Halten" ab und beließ den fairen Wert bei 28 Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) sei leicht unter den Erwartungen geblieben, schrieb er in einer aktualisierten Studie am Nachmittag. Die isoliert betrachteten Erstversicherungsaktivitäten seien zwar immer noch niedrig bewertet, allerdings bestehe in zwei Segmenten Sanierungsbedarf. Zudem hatte Wenzel eine höhere Dividendenzahlung erwartet./edh/fat/he