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    Hochzinsanleihen  939  0 Kommentare Mehr Risiko wagen

    Die Renditen europäischer Hochzinsanleihen sind in den vergangenen Monaten kräftig geschrumpft. Ein Blick auf dieses Anleihesegment lohnt aber immer noch, zumal wohl auch die Risiken recht überschaubar sind.

    Schlimmer geht es nicht mehr – mag der eine oder andere Anleger beim Blick auf die Renditestrukturkurve von Bundesanleihen denken. Zwar fuhren bereits investierte Anleger mit heimischen Staatspapieren in den vergangenen Monaten im Zuge des Renditerückgangs und den damit einhergehenden Kursgewinnen eine hübsche Rendite ein. Eine Fortsetzung der Kursrally darf aber angesichts des sehr niedrigen Renditeniveaus zumindest bezweifelt werden. So weisen fünfjährige Bundesanleihen schon jetzt eine negative Rendite auf – vorausgesetzt, die Anleihen werden bis zur Fälligkeit gehalten –, während zehnjährige Papiere mit rund 0,2 Prozent eine so niedrige Rendite bieten wie niemals zuvor. Sowohl Anleger, die ihre Anleihen bis zum Laufzeitende halten möchten, als auch Investoren, die auf Kursgewinne spekulieren, sollten daher wohl eher einen Bogen um Bundesanleihen machen.

    Aufgrund der mageren Renditen, die vermeintlich sichere Staatsanleihen bieten, weichen Anleger schon seit Monaten auf renditeträchtigere und somit auch risikoreiche Anleihesegmente aus. Dass daher auch die Renditen von Unternehmensanleihen aus dem Investment- und Non Investment-Bereich Federn gelassen haben, ist die logische Konsequenz. Im Vergleich zu Bundesanleihen fiel der Renditerückgang bei Corporate Bonds aber bei weitem nicht so kräftig aus. „Das Renditeverhältnis von Corporate Bonds zu zehnjährigen Bundesanleihen hat neue historische Höchststände erreicht“, heißt es in einem Research-Bericht der LBBW.

    Junk Bonds immer noch attraktiv

    Besonders attraktiv erscheinen aktuell europäische Unternehmensanleihen aus dem Non Investment Grade-Bereich, im Fachjargon auch Hochzinsanleihen, High Yield- oder Junk-Bonds genannt. Zwar ist auch die Rendite dieser Papiere in den vergangenen Monaten kräftig gesunken, mit durchschnittlich rund 3,9 Prozent locken Junk-Bonds aber immer noch mit einer vergleichsweise attraktiven Rendite.

    Dass Anleger mit Hochzinsanleihen auch ein größeres Risiko eingehen, liegt zwar in der Natur der Sache; schließlich lauern dort, wo hohe Renditen locken, auch größere Risiken. Die Gefahr steigender Ausfallraten ist Experten zufolge aber aktuell recht überschaubar. Zum einen nimmt die Wirtschaft in der Eurozone langsam aber sicher wieder Fahrt auf. So erwartet etwa der Internationale Währungsfonds, dass die Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,2 Prozent wachsen wird, nach einem BIP-Plus von 0,9 Prozent in 2014. Zudem spielt vor allem exportorientierten Unternehmen der schwache Euro in die Hände, während der niedrige Ölpreis für viele Konzerne wie ein gigantisches Konjunkturprogramm wirkt.

    Mögliche Outperformance gegenüber Investment Grade-Anleihen

    Gut möglich, dass die Rendite europäischer Junk Bonds künftig noch ein wenig nachgeben wird, die Kurse also zulegen. Grund ist unter anderem die Niedrigzinsphase und die damit verbundene Suche nach Rendite. „Wir denken, dass High Yields im anhaltenden Niedrigzinsumfeld gefragt bleiben und dadurch in den nächsten Monaten eine Outperformance gegenüber Investment Grade-Anleihen generiert werden dürfte“, schreiben die LBBW-Experten.




    Franz von den Driesch
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    Franz von den Driesch ist Chefredakteur der kostenfreien Webmagazine AnleihenMonitor, FinanzMonitor, RuhestandsMonitor und econoafrica. Die Portale sind redaktionell unabhängig und werden von Wirtschaftsjournalisten mit langjähriger Berufserfahrung betreut.
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