DB-Neuausrichtung
Aufspaltungspläne der Deutschen Bank in der Kritik
Der frühere Finanzminister Peer Steinbrück blickt mit Verwunderung auf die Pläne der Deutschen Bank, ihr Privat- und Firmenkundengeschäft als Ganzes zu veräußern und damit das Geldinstitut
aufzuspalten. „Als ich dies im Herbst 2012 vorschlug, hat man mir vorgeworfen, ich wollte die Universalbanken zerschlagen. Jetzt zerschlägt die Universalbank Deutsche Bank offenbar sich selbst –
und das gilt als geniale Strategie“, sagt Steinbrück der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Der SPD-Kanzlerkandidat für die Bundestagswahl 2013 betont, dass sein damaliges Ziel sich von dem heutigen der Bank unterscheide. Ihm sei es darum gegangen, die Sparer und letztlich auch die
Steuerzahler vor hochriskanten Spekulationsgeschäften zu schützen. Eine Zerschlagung habe er aber nie im Sinn gehabt, so Steinbrück gegenüber der „Zeit“. Die beiden Geschäftsbereiche sollten unter
dem Dach einer Holding zusammenbleiben.
Bei der Neuausrichtung von Deutschlands größtem Bankhaus werden aktuell drei Modelle erörtert. Das intern favorisierte sieht die Abspaltung des kompletten Privatkundengeschäfts vor. Spätestens bis
zur Hauptversammlung am 21. Mai soll eine Entscheidung getroffen werden.
Im Vorfeld der Hauptversammlung mehreren sich die kritischen Stimmen mehrerer großer europäischer Aktionäre der Deutschen Bank zu den Plänen des Rückzugs aus dem Privatkundengeschäft. Dieses sei ein starkes Geschäft mit vielen Kunden, das Kapitalmarktgeschäft auf der anderen Seiten zwar lukrativ, aber auch sehr riskant. (Lesen Sie mehr dazu: Deutsche-Bank-Aktionäre kritisieren Pläne für Verkauf der Postbank)
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