Im Fokus: EURO STOXX Banks (Price-) Index (EUR)
- Kurzprofil:
Der EURO STOXX Banks (Price-) Index (EUR) umfasst aktuell 30 Bankaktien aus der Eurozone. Dazu zählen Indexschwergewichte wie die italienische Intesa SanPaolo, die spanische Banco Santander, die französische BNP Paribas, die holländische ING Group sowie die deutschen Häuser Commerzbank und Deutsche Bank.
- Perspektive:
Während viele Branchen Allzeithochs markieren, notiert der Index für den Bankensektor in der Eurozone immer noch rund 60 Prozent unter dem Hoch von 2007. Die Gründe scheinen klar. Die Finanzkrise
setzte vielen Häusern zu. Nun sind es vor allem das Niedrigzinsumfeld und die strengeren Eigenkapitalanforderungen. Margen von einst sind längst nicht mehr zu erwirtschaften. Will man allerdings
den Einschätzungen der Analysten Glauben schenken, dürften einige Häuser zumindest das Schlimmste überstanden haben. Nach Angaben von Bloomberg rechnen die meisten Branchenexperten in diesem Jahr
mit einem deutlichen Gewinnanstieg in diesem Sektor. Der Optimismus resultiert primär aus den eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen. Wie das jüngste Beispiel Deutsche Bank zeigt, ist das
Restrukturierungspotenzial noch längst nicht ausgeschöpft. Der zweite Katalysator für einen Gewinnanstieg dürfte ein Rückgang der Rückstellungen sein. Dieser Trend zeichnete sich bereits bei vielen
Häusern im vierten Quartal 2014 ab.
Einen positiven Beitrag könnte zudem ein Anstieg der Kreditvergabe leisten. Dies ist schließlich eines der Ziele der EZB. Durch den Ankauf von Anleihen durch die Notenbank soll die Deflation
vermieden und die Wirtschaft in der Eurozone in Gang gebracht werden. Wachstum schürt die Nachfrage nach Kredit – seitens der Unternehmen und Privatpersonen.
Der Sektor wird sich weiterhin Stresstests durch die Notenbanken unterziehen müssen. Dies könnte die Branche ebenso unter Druck setzen wie eine mögliche Herabstufung der Kreditwürdigkeit einzelner
Häuser durch Ratingagenturen wie Moodys oder S&P. Nach Angaben von Bloomberg werden die größten Bankwerte in der Eurozone aktuell im Schnitt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2015 von 13,1
und einer durchschnittlichen Dividendenrendite von knapp drei Prozent bewertet.