checkAd

    WOCHENAUSBLICK  590  0 Kommentare 'Höhenangst' könnte Rekordjagd des Dax zunächst beenden

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt ist die Luft wohl zunächst raus. Nach dem rasanten Jahresauftakt verspürten die Anleger nun zunehmend "Höhenangst", schrieb Investmentanalyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Argumente für mögliche Kursrückschläge in der neuen Woche gibt es Experten zufolge genug: Die Gründe reichen von einer Abkühlung des möglicherweise zu heiß gelaufenen Marktes über politische Risiken bis zur Sorge um eine anhaltende Konjunkturschwäche. Dagegen jedoch steht die Hoffnung, dass die Geldpolitik der Notenbanken die schlimmsten Auswirkungen abmildert.

    Allerdings war es gerade das massive Einschreiten der Europäischen Zentralbank zur Rettung des Euro, das dem Dax ein Rekordhoch nach dem anderen beschert hatte. Der Preis der Rally könne inzwischen eindeutig an der aktuellen Bewertung des deutschen Leitindexes abgelesen werden, schrieb Analyst Heinz-Gerd Sonnenschein von der Postbank. So habe sich das Börsenbarometer auf Basis der Gewinnerwartungen für dieses Jahr im Vergleich zum Oktober deutlich verteuert. Nun bestehe auf kurze Sicht das Risiko einer Kurskorrektur.

    Anzeige 
    Handeln Sie Ihre Einschätzung zu DAX Performance!
    Short
    19.059,69€
    Basispreis
    13,75
    Ask
    × 12,93
    Hebel
    Long
    16.318,48€
    Basispreis
    13,78
    Ask
    × 12,93
    Hebel
    Präsentiert von

    Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie bei Klick auf das Disclaimer Dokument. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung.

    Aktuell fällt es im Niedrigzinsumfeld offenbar schwer, neben der viel zitierten "Alternativlosigkeit von Aktien" weitere Kaufargumente zu finden. Fundamental zumindest werde der Aufschwung an den Börsen nicht mehr von der Gewinnentwicklung der Unternehmen mitgetragen, meinen die Analysten der DZ Bank. Die Erwartungen der Anleger hätten sich von der Realität entkoppelt.

    Entsprechend skeptisch blickt auch LBBW-Experte Streich auf die neue Woche: "Wurde die Rally am europäischen Markt lange Zeit von einer überdurchschnittlichen Nachfrage nach Aktien begleitet, hat sich dieses Bild seit einigen Tagen sichtbar verändert." Nun dominiere die Angebotsseite, was in der Regel für fallende Kurse spreche. Professionelle Investoren seien bereits dabei, die Kursgewinne der jüngeren Vergangenheit zu realisieren und sich erst einmal an die Seitenlinie zu stellen.

    Indes rückten mit der Militäraktion im Jemen unter Führung Saudi-Arabiens nun wieder die weltpolitischen Risiken in den Blick, schrieb Analystin Claudia Windt von der Landesbank Helaba. Der iranische Außenminister Mohammed Dschawad Sarif warnte bereits vor verheerenden Folgen für die gesamte Region. Der Iran, der die schiitischen Huthi-Rebellen unterstützt, hatte die saudischen Angriffe auf den Jemen verurteilt.

    Darüber hinaus dürften in der neuen Woche Windt zufolge einige Konjunkturindikatoren darauf hinweisen, dass die US-Wirtschaft zwar nicht vor einem Abschwung steht, aber zu Beginn des Jahres eine "konjunkturelle Verschnaufpause" einlegt. Schwach ausfallen könnte zum Beispiel der ISM-Stimmungsindex aus dem Verarbeitenden Gewerbe für März, der am Mittwoch veröffentlicht wird.

    Am Donnerstag richten sich dann alle Augen auf die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA. Sie könnten ebenso wie der Jobreport des privaten Dienstleisters ADP am Mittwoch Hinweise auf den wichtigen US-Arbeitsmarktbericht für März geben, der dann am Freitag veröffentlicht wird. Dieser Jobreport dürfte wohl etwas schlechter ausfallen als im Vormonat, schrieb Analyst Christoph Balz von der Commerzbank.

    Hinzu kommt laut Balz, dass in den vergangenen Wochen die meisten US-Konjunkturindikatoren enttäuscht hätten. Insofern dürfte die Notenbank der USA nach sechs Jahren Nullzinspolitik die Zinsen nicht ausgerechnet dann erhöhen, wenn die letzten harten Daten eine Durststrecke anzeigten. Dies spreche dafür, dass die Zinswende eher im September als im Juni erfolgen werde. Für den Aktienmarkt wäre das eine erfreuliche Entwicklung.

    Allerdings können die Anleger hierzulande erst am Dienstag nach Ostern auf die aktuellen Jobdaten für März reagieren, da die Börsen am Karfreitag und am Ostermontag geschlossen bleiben. Insofern werden in der neuen Woche die Umsätze wohl zurückgehen, da viele Marktteilnehmer im Urlaub sein dürften.

    Auch der Unternehmenskalender ist sehr ausgedünnt: Am Montag präsentiert der Hamburger Hafenbetreiber HHLA seine Jahreszahlen. Am Donnerstag informiert der Spezialist für IT-Leasing, Grenkeleasing , über das Neugeschäft im ersten Quartal./la/edh/

    he

    --- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    WOCHENAUSBLICK 'Höhenangst' könnte Rekordjagd des Dax zunächst beenden Am deutschen Aktienmarkt ist die Luft wohl zunächst raus. Nach dem rasanten Jahresauftakt verspürten die Anleger nun zunehmend "Höhenangst", schrieb Investmentanalyst Uwe Streich von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Argumente für …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer