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LBBW Asset Management Medienservice: 'Für Investoren wird ,BB'-Rating zum neuen ,Investment Grade''' - Fondsmanager Christoph Groß zum Boom bei Hochzins- und Nachranganleihen (deutsch)
LBBW Asset Management Medienservice: 'Für Investoren wird ,BB'-Rating zum neuen ,Investment Grade''' - Fondsmanager Christoph Groß zum Boom bei Hochzins- und Nachranganleihen
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LBBW Asset Management Medienservice: 'Für Investoren wird ,BB'-Rating
zum neuen ,Investment Grade''' - Fondsmanager Christoph Groß zum Boom
bei Hochzins- und Nachranganleihen
31.03.2015 / 10:01
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Hochverzinsliche Anleihen gewinnen für Bondinvestoren an Bedeutung. Zu
dieser Einschätzung kommt Christoph Groß, Rentenexperte der LBBW Asset
Management. "Im aktuellen Niedrigzinsumfeld führt kein Weg an europäischen
High-Yield-Emittenten vorbei. Dieser Blick könnte sich aber durchaus
lohnen", sagt Groß. So habe sich in den vergangenen Jahren nicht nur die
Bilanzqualität vieler europäischer Unternehmen deutlich verbessert, auch
der Verschuldungsgrad sei gesunken, während die Cash-Bestände gestiegen
seien. Ermöglicht habe diese Entwicklung die Geldpolitik der Europäischen
Zentralbank: "Durch die extrem niedrigen Zinsen können sich europäische
Unternehmen sehr günstig refinanzieren und sich schneller als in der
Vergangenheit entschulden", sagt Groß.
"Die neue bilanzielle Stärke der Unternehmen macht das High-Yield-Segment
für Anleiheinvestoren attraktiv, da die fundamentale Qualität der
Emittenten zugenommen hat", betont Groß. Der Experte weist darauf hin, dass
sich der europäische High-Yield-Markt durch eine insgesamt höhere
Bonitätsbewertung auszeichnet als beispielsweise der US-Markt. "In Europa
ist die High-Yield-Rating-Qualität besser", betont Groß. So dominiere unter
den europäischen Hochzinsanleihen die Rating-Klasse "BB", während in den
USA vor allem die geringeren Ratings "B" und "CCC" eine Rolle spielten.
Auch bei der Branchenaufteilung gebe es deutliche Unterschiede: "Die
europäischen High-Yield-Indizes haben eine andere Struktur als die
US-Pendants", sagt Groß. Während, gemessen an den jeweiligen
Bank-of-America-Merrill-Lynch-Indizes (BofAML-Indizes), in den USA der
Energiesektor die größte Einzelbranche darstelle, dominierten in Europa
unter anderem Industriewerte und der Telekom-Sektor das Segment.
Europäische Banken mit High Yield Rating, die im Index ebenfalls hoch
gewichtet sind, sollten aktuell hingegen gemieden werden.
Investoren entdecken die Qualitäten von Hochzinsanleihen mit "BB"-Rating
Groß weist auf einen weiteren interessanten Aspekt hin, der die
Attraktivität von High-Yield-Anleihen verdeutlicht: Während in der
Vergangenheit die Spreads von Hochzinsanleihen mit "BB"-Rating mit der
Kursentwicklung der Aktienmärkte korrelierten, blieben die "BB"-Spreads
während des Kurseinbruchs im vergangenen Oktober sehr stabil. Offenbar
hatten viele Investoren ihre "BB"-Anleihen gehalten. "Man bekommt den
Eindruck, dass Rentenanleger angesichts der Niedrigzinspolitik in der
Rating-Kategorie "BB" eine Art neues "Investment Grade" gefunden haben."
Das zeige auch der direkte Renditevergleich: Das Renditeverhältnis zwischen
"B"- und "BB"-Papieren liegt mit einem Wert von knapp zwei auf dem höchsten
Wert seit zehn Jahren.
Der Experte betont, dass über eine gründliche Titelauswahl im
High-Yield-Segment weitere Performance-Chancen genutzt werden können. Als
ein Beispiel nennt Groß das irische Unternehmen Smurfit Kappa, Marktführer
für Verpackungen aus Wellpappe. Die Rating-Agentur Fitch bewertet das
Unternehmen mit "BB+"-Rating. "Im Juni 2014 emittierte Smurfit eine
Unternehmensanleihe, die nach Emission bis Februar 2015 nahezu zehn Prozent
Kursgewinn erzielte und damit die Benchmark, den BofAML-Euro-BB-Index, um
das Doppelte übertraf", erklärt Groß.
Schnell wachsendes Marktsegment der Nachranganleihen findet mehr Beachtung
Auch Nachranganleihen finden durch die veränderten Bedingungen auf dem
Finanzmarkt verstärkt Beachtung. "Das schnell wachsende Marktsegment der
europäischen Nachranganleihen gewinnt an Attraktivität für Rentenanleger",
sagt Groß. Viele Nachranganleihen verfügten zum einen über einen
interessanten Rendite-Pick-up, also einen Renditevorteil gegenüber anderen
Anleihesegmenten, zum anderen sei durch die neue Rating-Methodologie die
Call-Wahrscheinlichkeit gestiegen. Dies sei für den Investor deshalb
attraktiv, weil sich im Falle der Nichtkündigung die Anleihe in einen
Floater mit variabler Verzinsung verwandelt und somit die Erträge
schwieriger zu kalkulieren sind.
Weil Nachranganleihen im Insolvenzfall des Emittenten erst nach erstrangig
besicherten Unternehmensanleihen bedient werden, ist ihr Ausfallrisiko
höher. Dafür bietet der Emittent den Zeichnern einen höheren
Renditeaufschlag an. Dieser ist zuletzt auf rund 160 Prozent gestiegen,
während er in der Vergangenheit zwischen 80 und 100 Prozent schwankte. "Um
die Chancen im Segment der Nachranganleihen nutzen zu können, sind eine
gründliche Analyse und der Fokus auf Nachrangpapiere von soliden Emittenten
sinnvoll", sagt Groß.
Umfassendes Research hilft bei der Auswahl passender Anleihen
In diesem Zusammenhang betont Groß, wie wichtig beispielsweise auch der
intensive Austausch mit dem hauseigenen Buy-Side-Research auf der
Aktienseite sein kann. Hintergrund: Bei Nachranganleihen kann in den
meisten Fällen bei schlechter Geschäftsentwicklung der Kupon gestrichen
werden, allerdings erst dann, wenn zuvor auch die Dividendenzahlung
ausgesetzt wurde. Im Austausch mit dem Equity-Research können Emittenten
identifiziert werden, bei denen sich beispielsweise sehr klare Annahmen
über zukünftige Dividendenpolitik machen lassen - dies gibt mit Blick auf
die Kuponzahlung größere Sicherheit. Investoren sollten sich also auf
Unternehmen mit guter Bonität und stabilen Cash Flows fokussieren und
anstatt des Senior Bonds lieber bei der Nachranganleihe zugreifen.
Kontakt
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Leiter Marketing
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E-Mail: oliver.maennel@lbbw-am.de
Klaus Spanke
Senior Consultant
ergo Unternehmenskommunikation
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