ANALYSE/Berenberg

Aixtron könnte in China ins Hintertreffen geraten - Abstufung

LONDON (dpa-AFX) - Der LED-Industrieausrüster Aixtron könnte nach Einschätzung der Privatbank Berenberg im wichtigen China-Geschäft im Vergleich zum Wettbewerber Veeco ins Hintertreffen geraten. Vor diesem Hintergrund kassierte Analystin Tammy Qiu in einer Studie vom Mittwoch ihre Kaufempfehlung für die Aixtron-Papiere. Sie strich das Kursziel von 13 auf 8 Euro zusammen und stuft die Aktien nur noch mit "Halten" ein.

Aixtron werde es schwer haben, seinen Marktanteil in China auszubauen. Genau das habe das Unternehmen aber mit der Einführung der neuen Generation von MOCVD-Anlagen zur LED-Produktion geplant.

Qiu nennt drei Gründe für diese Einschätzung: Die Anlagen von Veeco seien effizienter und erlaubten einen höheren Grad der Automatisierung. Zudem sei der US-Konkurrent bei chinesischen LED-Herstellern aus der zweiten Reihe gut positioniert. Letztlich habe Aixtron dem großen LED-Produzenten San'an vermutlich auch einen außerordentlich niedrigen Preis bei einem Auftrag im vergangenen Jahr gewährt, der anderen Herstellern wohl nicht geboten werden könne. Entsprechend schwer dürfte es werden, Bestellungen von anderen LED-Produzenten zu erhalten.

Auch die am Mittwoch bekanntgegebene Übernahme des US-Unternehmens Plasmasi durch Aixtron reicht Qiu zufolge nicht aus. Der Kauf des Spezialisten für Leuchtdioden aus organischem Material, den sogenannten OLED, verbessere zwar das Produktportfolio in diesem Bereich. Kurzfristig wäre es aber wichtiger, bei MOCVD-Anlagen Marktanteile zu gewinnen. Der OLED-Markt sei noch nicht reif und der Wettbewerb dürfte in diesem Bereich intensiv bleiben.

Mit der Empfehlung "Hold" sieht Berenberg ein begrenztes Aufwärts- oder Abwärtspotenzial ohne einen unmittelbaren Kurstreiber für die Aktie./mis/das

Analysierendes Institut Berenberg.