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    EZB - Anleihekäufe  3415  0 Kommentare Ökonomen kritisieren Draghi - Frühes Ende der EZB-Geldschwemme?

    Ende Januar kündigte EZB-Chef Mario Draghi Anleihekäufe in Billionenhöhe an. Seit dem 9. März läuft das Programm und soll bis September 2016 fortgeführt werden. Doch die Geldschwemme könnte eher zu Ende sein als von den EZB-Spitzen geplant.
     
    Das, was die Europäische Zentralbank (EZB) Ende Janaur ankündigte und im März umsetzte, war nicht weniger als das größte geldpolitische Experiment der Geschichte der Zentralbank (lesen Sie hier die Fakten im Überblick). Und nun das: Es sind nicht einmal zwei Monate seit dem Start vergangen, doch es herrscht bereits Unruhe. Der Sinn der Anleihekäufe wird in Frage gestellt. Waren die wahnsinnigen Zahlen doch zu hoch? Wie viel Geld vertragen Märkte? Der deutsche Leitindex DAX jedenfalls setzte seit Anfang des Jahres zu einem Höhenflug an. Sorgen wegen einer Blasenbildung sind da nicht fern.
     
    Erste Signale, dass die Anleihekäufe womöglich nicht zwangsläufig bis zum Ende durchgezogen werden müssten, kamen selbst aus dem Direktorium der EZB. Mitglied Yves Mersch kündigte an, ein Auge auf die Entwicklung der Inflation zu haben. "Wenn wir (...) sehen, dass wir überziehen, wäre es natürlich angebracht sich zu fragen, ob wir unseren Plan anpassen müssen", sagte Mersch im Interview mit der "Börsen-Zeitung".
     
    Kritische Stimmen gegen Draghi
     
    Doch mit diesen vorsichtig formulierten Äußerungen steht Mersch keineswegs alleine. Wie das "Handelsblatt" berichtet, geht der Chefvolkswirt der DZ-Bank, Stefan Bielmeier, davon aus, dass die monatlichen Käufe bereits im Juni gedrosselt werden. Michael Heise, Chefvolkswirt bei der Allianz, erwartet dem Bericht zufolge sogar, dass die Käufe noch in diesem Jahr beendet werden könnten.
     
    Kritische Stimmen kann Draghi derweil gar nicht gebrauchen. Das ausgerufene Ziel einer Inflationsrate von zwei Prozent ist noch immer in weiter Ferne. Daten der EZB zufolge lag die Inflationsrate der Eurozone sowohl im Januar als auch im Februar diesen Jahres deutlich unter Null Prozent. Dem "Handelsblatt" zufolge konnte die Null-Prozent-Schwelle auch im März nicht überschritten werden. 
     
    Positive Entwicklung und der Öl-Faktor
     
    Andererseits: Die Entwicklung ist durchaus positiv. Nach -0,6 Prozent im Januar und -0,3 Prozent im Februar gingen die Preise in der Eurozone im März nur noch um 0,1 Prozent zurück. Dazu kommmt der Faktor Öl, denn obwohl der Einbruch des Ölpreises gestoppt zu sein scheint, sind die Preise weiter historisch tief und leisten so ihren Beitrag zu einer tiefen Inflationsrate. Doch was, wenn die Ölpreise wieder kräftig steigen? Experten rechnen damit, dass dann auch die Preisentwicklung deutlich stärker ausfällt. 




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