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    AKTIE IM FOKUS 2  792  0 Kommentare Drillisch schwach - Experten uneins über Zukaufspläne

    (neu: Schlusskurse, Ergänzung zu LBBW, Oddo Seydler)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Aktienmarkt hat die Übernahme des Mobilfunkhändlers The Phone House Deutschland durch Drillisch zum Handelsschluss am Mittwoch negativ bewertet. Die erst vor wenigen Tagen auf ein Rekordhoch gekletterten Drillisch-Papiere hatten zunächst nach der Ankündigung des Geschäfts zwischen Gewinnen und Verlusten geschwankt. Zum Handelsschluss erhielten dann die Pessimisten die Oberhand: Die Anteilscheine schlossen in einem leicht nachgebenden Gesamtmarkt 1,15 Prozent tiefer bei 38,65 Euro. Am Freitag noch hatten die Papiere bei 40,11 Euro den höchsten Stand seit dem Börsengang im Jahr 1998 erreicht.

    Mit dem Zukauf will das Unternehmen aus Maintal seinen Vertrieb ausbauen. Der Schritt rief unter Analysten sowohl positive als auch negative Reaktionen hervor. Der konkrete Kaufpreis und die Synergien ließen sich derzeit kaum einschätzen, wodurch sich die Transaktion letztlich schwer bewerten lasse, sagte Analyst Stefan Borscheid von der LBBW.

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    DRILLISCH ZAHLT IN EIGENEN AKTIEN

    Verkäufer von The Phone House ist der britische Elektroriese Dixons Carphone , dessen Anteilsscheine rund zwei Prozent höher schlossen. Drillisch wird den ersten Teil des Kaufpreises mit 1,6 Millionen neuen eigenen Aktien zahlen. Börsianer sehen unter anderem den dadurch entstehenden Verwässerungseffekt als leicht kursbelastend an. Die Anzahl der neuen Aktien entspricht rund 3 Prozent am Gesamtbestand.

    Gemessen am Vortagesschlusskurs hat das Drillisch-Aktienpaket einen Wert von rund 62 Millionen Euro. "Angesichts der Umsätze von The Phone House ist das ein niedriger Preis", sagte ein Händler und fügte hinzu: "Hoffentlich bedeutet das nicht, dass das Unternehmen Probleme auf Seiten der Gewinne hat."

    Das Handelsunternehmen hatte 2014 rund 350 Millionen Euro umgesetzt und damit rund 60 Millionen Euro mehr als Drillisch. Allerdings wurde im Dezember nach einer Reihe von Problemen in Deutschland auch ein beschleunigter Umbau von The Phone House angekündigt.

    SORGEN VOR MARGENVERWÄSSERUNG

    Recht kritisch äußerte sich Commerzbank-Analystin Heike Pauls, die vor wachsenden Risiken warnte, und wegen der zunehmenden Abhängigkeit von Ladengeschäften eine beträchtliche Verwässerung der Margen erwartet. Auch Analystin Brigitte Thomalla von der Investmentbank Oddo Seydler warnte, dass Drillisch mit Ladengeschäften noch keine Erfahrung habe und in den kommenden Monaten auch mit den von O2 übernommenen Geschäften zeigen müsse, dass man auch klassisch Kunden gewinnen könne.

    LBBW-Analyst Borscheid ergänzte, dass The Phone House zumindest vorerst als eigenständige Marke weitergeführt werden dürfte. Die operative Marge des Unternehmens allerdings werde ohne Berücksichtigung der Synergieeffekte deutlich unter der von Drillisch liegen, schrieb er.

    ANALYST: 'DEUTLICHE STÄRKUNG DER VERTRIEBSKRAFT'

    Allerdings sieht Borscheid in dem Zukauf eine "deutliche Stärkung von Drillischs Vertriebskraft". The Phone House vertreibt Mobilfunk- und Festnetzverträge sowie Geräte. Angesichts der ebenfalls vereinbarten Übernahme von 20 Prozent der Netzkapazität von Telefonica Deutschland sei der Schritt "von hoher Bedeutung". Mit größeren wettbewerbsrechtlichen Hürden rechnet der LBBW-Experte nicht.

    Auch für den DZ-Bank-Analysten Karten Oblinger ist die Akquisition vor dem Hintergrund der ehrgeizigen Wachstumsziele von Drillisch ein großer Schritt nach vorn. Die vereinbarten Übernahmemodalitäten bedeuten für Drillisch seiner Ansicht nach zudem ein recht geringes Risiko. Den zweiten Teil der Kaufsumme bezahlt Drillisch aus künftigen Geldzuflüssen des Geschäfts von The Phone House. Genauere Angaben machte Drillisch am Mittwoch nicht./ck/das/stb/la/he




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