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    Baader Bond Markets  571  0 Kommentare "Geldpolitik bringt den Bondmarkt aus der Balance"

    16. April 2015. München (Baader Bank). Die Europäische Zentralbank hat offenbar weiter Probleme, Anleihen von deutschen Banken aufzukaufen und so die Märkte mit Zentralbankgeld zu fluten. Dies ist aus einem Schreiben der Deutschen Bundesbank ersichtlich. So hat eine stichprobenartige Erhebung ergeben, dass kaum eine deutsche Bank beabsichtige, einen Verkauf marktfähiger Aktiva im Rahmen des Programms zu tätigen. Es werde aber mit höherer Liquidität aufgrund gestiegener Kundeneinlagen gerechnet, die unter anderem für die Kreditvergabe genutzt werden soll.

    Weiter heißt es, dass die deutschen Geldhäuser keinerlei Auswirkungen der EZB-Käufe auf ihre Bedingungen für ihre Kreditvergabe erwarteten und dass das Kaufprogramm der EZB ein zweischneidiges Schwert sei. Zwar haben sich laut Bundesbank die Finanzierungsbedingungen der Banken verbessert, aber dadurch werde auch ihre Ertragslage stark belastet.

    Vor diesem Hintergrund war bereits im Vorfeld der gestrigen EZB-Sitzung erwartet worden, dass die Notenbank den Kreis der Emittenten, von denen Anleihen aufgekauft werden, erweitern würde. Und so kam es dann auch. Insgesamt rutscht der Bondmarkt aufgrund der expansiven Geldpolitik immer stärker in einen krisenhaften Zustand, in dem Risiken nicht mehr mit der entsprechenden Rendite belohnt werden. Oder, wie es schon andere Kommentatoren ausgedrückt haben, „der Bondmarkt gleicht einem Absurdistan“. Beispielhaft steht dafür die in der vergangenen Woche neu emittierte zehnjährige Anleihe der Schweiz, die bereits bei der Begebung mit (minus!) -0,055 Prozent rentierte. Die Schweiz ist damit der erste Staat, der eine Neuemission bester Bonität mit Minuszinsen am Markt platzieren konnte. Es ist zu erwarten, dass sich diese Entwicklung fortsetzt und der Bund-Future schon bald die 160-Punkte-Marke nachhaltig überspringen wird. Kein Zweifel, die Geldpolitik der Notenbank hat den Bondmarkt aus der Balance gebracht.

    Im Gegensatz zu Deutschland trifft das EZB-Kaufprogramm im restlichen Euroraum indessen auf großes Interesse. So wollen die teilnehmenden Banken die gewonnene Liquidität laut eigenen Angaben vor allem zur Kreditvergabe an Unternehmen verwenden. Damit scheint zumindest außerhalb Deutschlands das Kalkül der EZB aufzugehen, mit ihrer Geldschwemme unter anderem die schwache Kreditnachfrage anzuschieben. Auch planen Euroraum-Banken außerhalb Deutschlands nach Erkenntnissen der Bundesbank, im Zuge des Programms ihre Kreditbedingungen zu lockern.
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    Baader Bond Markets "Geldpolitik bringt den Bondmarkt aus der Balance" Stopp 16. April 2015. München (Baader Bank). Die Europäische Zentralbank hat offenbar weiter Probleme, Anleihen von deutschen Banken aufzukaufen und so die Märkte mit Zentralbankgeld zu fluten. Dies ist aus einem Schreiben der Deutschen …

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