Deutsche Anleihen
Zehnjahreszins fällt erstmals unter 0,1 Prozent
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Ansturm auf deutsche Bundesanleihen setzt sich fort. Am Donnerstag fiel die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen erstmals unter die Marke von 0,1 Prozent. Hauptgrund sind die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank (EZB), die die ohnehin hohe Nachfrage nach deutschen Staatspapieren und deren Kurse weiter steigen lässt. Im Gegenzug fiel die Zehnjahresrendite am Donnerstagnachmittag auf ein Rekordtief von 0,085 Prozent. Der für den Anleihemarkt richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum frühen Abend um 0,11 Prozent auf 160,14 Punkte. Am Mittag hatte er einen Rekordstand von 160,40 Punkten erreicht.
Die EZB hat vor, ihre Anleihekäufe mindestens bis September 2016 fortzuführen. Deswegen rechnen viele Marktbeobachter mit weiter steigenden Kursen und sinkenden Marktzinsen. Ein Fall der Zehnjahresrendite unter null Prozent gilt unter Experten lediglich als eine Frage der Zeit. Schon jetzt rentieren deutsche Staatsanleihen mit Laufzeiten von bis zu neun Jahren im Minus. In der Schweiz, deren Staatsanleihen als besonders sichere Anlage gelten, liegt der zehnjährige Zins schon länger unter Null.
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Jedoch gingen nicht in allen Ländern der Eurozone die Renditen zurück. Teils deutlich steigende Risikoaufschläge gab es in den südeuropäischen Ländern, Spanien, Italien, Portugal und vor allem Griechenland./jsl/fr