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    Aktien Frankfurt  3691  0 Kommentare Kursrutsch geht weiter - Griechenland belastet

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum Abschluss einer unerquicklichen Woche hat der Dax weiter nachgegeben. Im Fokus blieb am Freitag die wachsende Sorge vor einer griechischen Staatspleite, die bereits am Vortag für einen kräftigen Kursrutsch gesorgt hatte. Zudem belastete der starke Euro. Dazu kam ein kleiner Verfall an den Terminmärkten.

    Der lange unentschiedene deutsche Leitindex pendelte um seinen Schlusskurs und sackte um die Mittagszeit um 2,06 Prozent auf 11 751,85 Punkten ab. Auf Wochensicht steuert er auf ein Minus von viereinhalb Prozent zu - am vergangenen Freitag hatte der Dax noch neue Rekordstände erreicht.

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    Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es zuletzt um 1,68 Prozent auf 20 974,66 Punkte bergab und der Technologiewerte-Index TecDax verlor 1,77 Prozent auf 1625,04 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 2,12 Prozent auf 3672,31 Punkte ein.

    MÖGLICHE GRIECHENLAND-PLEITE VERSUS EZB-GELDSPRITZEN

    "Die Situation in Griechenland bleibt höchst problematisch", heißt es in einem Kommentar der Schweizer Bank Credit Suisse. Ein "Grexit" - also ein Ausscheiden aus der Eurozone - könne nicht ausgeschlossen werden. "Dies stellt jedoch zum jetzigen Zeitpunkt nicht unser Hauptszenario dar", betonten die Experten. Europäische Aktien sollten sich auch dank der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) weiter überdurchschnittlich entwickeln.

    Die Währungshüter pumpen über Staatsanleihen-Käufe seit März monatlich 60 Milliarden Euro in die Märkte, wovon ein großer Teil mangels renditeträchtiger Alternativen in Aktien investiert wird. Skeptischer äußerte sich hingegen Analyst Chris Weston vom Broker IG: "Die Märkte glauben weiter, dass Griechenland in irgendeiner Form in der Eurozone verbleiben wird". Doch die "Grexit"-Risiken nähmen zu, worauf die Anleger überhaupt nicht vorbereitet seien.

    KEINE UNTERSTÜTZUNG AUS USA - WARTEN AUF PREISDATEN

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    Von den Vorgaben aus Übersee kam am Freitag keine Unterstützung: Die US-Börsen hatten am Vortag wenig verändert geschlossen, und der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial kam seit dem gestrigen Xetra-Schluss etwas zurück. Zudem überwogen an den asiatischen Handelsplätzen mit Ausnahme Chinas die negativen Vorzeichen.

    Die Aufmerksamkeit der Anleger richtete sich auf die Verbraucherpreise in der Eurozone sowie in den USA. Denn die Inflationsentwicklung ist ein wichtiger Faktor für die Geldpolitik der Notenbanken auf beiden Seiten des Atlantiks. Im Euroraum sanken die Preise im März - wie von Volkswirten erwartet - kaum noch. Auf den Dax hatten die Daten keinen erkennbaren Einfluss. Angesichts der Ungewissheit über den Zeitpunkt einer Leitzinserhöhung in den USA könnten die nachmittags anstehenden, amerikanischen Daten auf mehr Interesse stoßen.

    VW DEUTLICH ERHOLT: CHEF BLEIBT - STUDIEN BREMSEN BAYER UND RWE

    Am deutschen Aktienmarkt machten die noch am Donnerstag sehr schwachen Volkswagen-Vorzugsaktien deutlich Boden gut. Der Amtsverbleib von Vorstandschef Martin Winterkorn, dessen Vertrag das Präsidium - der Kern des Aufsichtsrats - verlängern will, sorgte zusätzlich für Auftrieb. Damit ging die seit einer Woche schwelende Führungskrise zu Ende, nachdem Winterkorns langjähriger Mentor und Chefaufseher Ferdinand Piëch in einem Interview überraschend von ihm abgerückt war. Zudem berichtete der Autobauer über einen gestiegenen Absatz im ersten Quartal. Zuletzt gewannen die Aktien 0,44 Prozent, womit sie den Dax-Spitzenplatz eroberten.

    Ansonsten sorgten im Leitindex vor allem Analystenkommentare für Kursausschläge. Die Bayer-Titel verloren 2,63 Prozent, nachdem die US-Bank Morgan Stanley sie abgestuft hatte. Die Abspaltung der Kunststoffsparte Bayer Material Science habe den Aktien des Pharma- und Chemiekonzerns in den vergangenen Monaten zu einer Höherbewertung und einer überdurchschnittlichen guten Kursentwicklung verholfen, schrieb Analystin Amy Walker. Nun gebe es aber kaum noch Potenzial.

    Für RWE ging es um 2,33 Prozent nach unten. Die Privatbank Berenberg spricht eine Verkaufsempfehlung für die Papiere des Energiekonzerns aus. Die derzeitigen politischen Überlegungen für eine Steuer auf Braunkohle-Kraftwerke könnten die Gewinne deutlich belasten, begründete Analyst Lawson Steele seine Neubewertung.

    OSRAM BEGEISTERT ANLEGER: AKTIE SPRINGT HOCH

    An der MDax-Spitze sprangen die Aktien von Osram um 3,72 Prozent hoch. Starke vorläufige Quartalszahlen und ein höheres Margenziel ließen die Aktionäre des Lichstpezialisten strahlen. Dass der Umsatzsprung vor allem dem schwachen Euro zu verdanken ist, kümmerte die Anleger wenig./gl/fbr

    --- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---




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