ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss
Dax geht nach Erholung die Luft aus
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax erscheint zunehmend kraftlos. Nach der Erholung zum Wochenbeginn ging es für den deutschen Leitindex am Mittwoch um 0,60 Prozent auf 11 867,37 Punkte nach unten. Im frühen Handel war das Börsenbarometer noch kurz über die Marke von 12 000 Punkten gesprungen. Vor Beginn der heißen Phase der Berichtssaison deutscher Unternehmen nähmen einige Anleger die Causa Griechenland als Anlass, wieder Kasse zu machen, sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank.
Der Index der mittelgroßen Werte MDax fiel um 0,59 Prozent auf 21 214,56 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax schloss prozentual unverändert mit 1666,33 Punkten.
Mit Blick auf die anderen viel beachteten europäischen Indizes war das Bild freundlicher. Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone stieg um 0,14 Prozent auf 3724,49 Punkte und der Cac 40 in Paris legte moderat zu. In London gab es hingegen Verluste. An der Wall Street stieg der US-Leitindex Dow Jones Industrial bis zum Börsenschluss in Europa moderat.
EXPERTE: WENIG UNTERSTÜTZUNG VON FUNDAMENTALER SEITE
Der griechischen Regierung fehlen rund 2,5 Milliarden Euro, um im Mai ihre Verpflichtungen gegenüber Geldgebern, Bediensteten und Rentnern zu erfüllen. Athen hatte am Montag per Erlass alle staatlichen Institutionen und öffentlich-rechtlichen Betriebe angewiesen, ihre Geldeinlagen an die griechische Zentralbank zu übertragen. Allerdings weigern sich zahlreiche Städte und Regionalverwaltungen. Bereits in der vergangenen Woche hatten Sorgen um eine Staatspleite Griechenlands den deutschen Aktienmarkt nach dessen Rekordhatz der vergangenen Monate spürbar belastet.
Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner zufolge fällt es dem Dax immer schwerer, die luftigen Kurshöhen zu verteidigen. Von fundamentaler Seite gebe es immer weniger Unterstützung. Die bisher lockere Geldpolitik der europäischen Zentralbank habe einfach zu viel Optimismus und Geld in die europäischen Finanzmärkte gepumpt. Von dieser Seite könne demnach vorerst kein frischer Impuls für weitere Kursgewinne kommen.
BANKAKTIEN GEGEN DEN TREND IM PLUS
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Unter den größten Verlierern im Dax waren die Papiere des Autobauers BMW . Sie verbilligten sich um 1,79 Prozent. Händler verwiesen unter anderem auf anhaltende Sorgen um eine Abschwächung des wichtigen chinesischen Marktes.
Bankaktien stemmten sich gegen den Markttrend. An der Spitze des deutschen Leitindex verteuerten sich die Papiere der Commerzbank um mehr als 2 Prozent, nachdem sie am Vortag in einem freundlichen Gesamtmarkt um gut anderthalb Prozent nachgegeben hatten. Die Aktien der Deutschen Bank stiegen zur Wochenmitte dahinter um 1,37 Prozent. Hier hoffen die Anleger weiter auf eine erfolgversprechende neue Konzernstrategie sowie ein baldiges Ende des Libor-Skandals um manipulierte Zinssätze.
PUMA ÜBERZEUGT ANLEGER MIT UMSATZENTWICKLUNG
Im Kleinwerteindex SDax schnellten die Anteilsscheine von Puma als Spitzenreiter um mehr als 5 Prozent nach oben. Der Sportartikelhersteller hatte den Umsatz im ersten Quartal überraschend deutlich gesteigert.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,05 Prozent am Vortag auf 0,07 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,14 Prozent auf 141,01 Punkte nach. Der Bund-Future büßte 0,48 Prozent auf 159,15 Punkte ein.
Der Kurs des Euro gab etwas nach. Zuletzt kostete die Gemeinschaftswährung 1,0722 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0743 (Dienstag: 1,0700) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9308 (0,9346) Euro./mis/he
--- Von Michael Schilling, dpa-AFX ---