Aktienmarkt - Realwirtschaft
Designierter Allianz-Chef Bäte warnt vor Verwerfungen an den Kapitalmärkten
Der designierte Allianz-Chef Oliver Bäte will zügig nach dem Aufstieg an die Spitze des weltgrößten Versicherungskonzerns eigene Akzente setzen. „Wir haben uns vorgenommen, mit dem Vorstand und unseren Führungskräften den Rest des Jahres dafür zu nutzen, ein Programm für die nächsten Jahre zu erarbeiten“, sagte Bäte in einem Interview mit dem „manager magazin“, das er zusammen mit dem gegenwärtigen Vorstandschef Michael Diekmann gab.
Aktienmarkt und Realwirtschaft laufen auseinander
Die größte Herausforderung zu Beginn seiner Amtszeit stelle die aktuelle ökonomische Gemengelage dar, so Bäte. Dabei habe er vor allem möglichen Verwerfungen an den Kapitalmärkten im Blick. Während die Zinsen niedrig und die Bewertungen an den Aktienmärkten entsprechend hoch seien, „sieht man allgemein magere Wachstumsaussichten, politische Gefahren und Risiken von Börsencrashs“, so Bäte. „Aktienmarkt und Realwirtschaft laufen auseinander.“
Was geschieht mit Anleiheninvestor Pimco?
Zum Schluss seiner Amtszeit räumt der scheidende Allianz-Chef Diekmann ein, dass die Probleme mit dem US-Vermögensverwalter Pimco noch nicht ausgestanden sind. „Es gibt noch Nettoabflüsse, und das wird sich für das Gesamtjahr vermutlich nicht ändern.“ Positiv stimme ihn, „dass sich die Lage stabilisiert hat und Pimco wieder Kundengelder gewinnt.“ Forderungen von Allianz-Aktionären, der Münchener Versicherungsriese solle Pimco abspalten oder verkaufen, wiesen Diekmann und Bäte mit Blick auf „enorme Synergien“ zwischen Asset Management und Lebensversicherungsgeschäft zurück.
Abschied nach 12 Jahren, doch wie lange?
Nach zwölf Jahren hatte die Allianz vergangenen Oktober den Wechsel an der Spitze des Versicherungskonzerns eingeleitet. Oliver Bäte wird am 6. Mai 2015 den Vorstandsposten von Michael Diekmann übernehmen. Dieser wird voraussichtlich nach der gesetzlich vorgeschriebenen Abkühlungsperiode im Mai 2017 den heutigen Aufsichtsratschef Helmut Perlet beerben.