GRIMBO - Was?
Unendliche Hängepartie - Zukunft Griechenlands liegt im "Grimbo" statt "Grexit"
Die Causa Griechenland: Oft beschrieben, manchmal totgesagt und noch immer in der Schwebe. Doch trotz aller Uneinigkeit: Irgendwie scheint es immer weiterzugehen. Der Erfinder des „Grexit“ hält daher nichts mehr von seinem eigenen Wort – und spricht stattdessen vom „Grimbo“.
Am heutigen Freitag treffen sich die EU-Finanzminister in Riga. Thema ist, wer mag es glauben, mal wieder Griechenland. Der Schuldenstreit scheint auch drei Monate nach dem Wahlsieg der Linkspartei Syriza – trotz einzelnen Etappensiegen – zu keinem Ende zu kommen. Er entwickelt sich immer mehr zu einer Hängepartie. Ende ungewiss. Bereits Ende März stellte wallstreet:online die Frage, ob Griechenland mehr als nur Ballast ist.
Die Frage nach dem Ballast führt unweigerlich zu einer anderen Frage: Wie fest ist die Bindung zwischen Griechenland und dem Euro? Politiker, allen voran Kanzlerin Angela Merkel, betonen, Griechenland unbedingt in der Eurozone halten zu wollen. Doch immer wieder fordern unterschiedliche Stimmen einen Austritt Griechenlands aus der Eurozone, kurz „Grexit“ (siehe: Warren Buffett - "Grexit ist keine schlechte Sache!"). So lange Griechenland sich nicht mit seinen Gläubigern einigen kann, so lange erhält es keine liquiden Mittel. Und: So lange dürften sich auch Spekulationen um einen Grexit halten.
Doch der Erfinder des „Grexit“, der Citigroup-Ökonom Ebrahim Rahbari, hält nichts mehr von seiner eigenen Schöpfung. Das berichtet die „Welt“. Stattdessen spricht Rahbari vom „Grimbo“. Das klingt zunächst sehr bedrohlich. Doch die Kombination von „Griechenland“ und „Limbo“ soll in erster Linie den Zustand der Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern beschreiben. Und dieser ist seit geraumer Zeit in der Schwebe. Eine Hängepartie eben.
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Gegenüber Bloomberg TV erklärte Rahbari, die Wortschöpfung stehe für „die grauen Szenarien, in denen Griechenland kein Geld von den Europäern bekommt und es auf absehbare Zeit keine Lösung gibt“ – aber eben auch keinen Austritt Griechenlands aus der Eurozone. Wie bei einem realen Limbo-Tanz sieht Rahbari auch für den „Grimbo“ zwei Szenarien: Einmal mit Hilfspaket, einmal ohne. In beiden Fällen jedoch könne Griechenland den Euro behalten, berichtet die „Welt“. So oder so: Die Causa Griechenland dürfte eine Hängepartie bleiben.