EUR/USD

Sentimentanalyse für EUR/USD

Doch wichtiger als der jüngste Ausbruch über die 1,0850 USD-Marke könnte ein erneuter Test der oberen Begrenzung der seit nunmehr einem Monat bestehenden Seitwärtsbewegung werden, die bei der Marke von 1,1050 USD verläuft. Denn hier könnte sich entscheiden, ob das Sentimentextrem bei den Spekulanten und Vermögensverwaltern in größerem Umfang abgebaut wird.

Die historisch hohe Netto-Short-Position der großen Spekulanten im EUR/USD-Future-Kontrakt des viel beachteten Commitment-of-Traders-Report könnte für diese These als Indikator herangezogen werden. Bei einem Bruch der Marke von 1,1050 USD könnten einige dieser Short-Positionen ins Wanken kommen und somit für weiteren Aufwärtsdruck im Währungspaar sorgen. Doch bevor der Kurs des EUR/USD die charttechnisch wichtige Marke bei 1,1050 USD erneut testet, muss sich der Ausbruch von heute erst einmal als nachhaltig erweisen.

Die FX Retail Trader sind in ihrer Mehrheit auf die Gegenseite des jüngsten Ausbruchs gesprungen und bauen verstärkt Short-Positionen auf, wenn man die Sentimentanalysen der Broker einbezieht. Wenn die Positionierung der FX Retail Trader als kurzfristiger Kontraindikator betrachtet wird, dann könnte der EUR/USD-Kurs kurzfristig weiter in Richtung der 1,1050 USD laufen.

Im FX-Analysten-Report von FX Street, dem wahrscheinlich größten FX-Internetportal weltweit, zeigt sich bei einem Blick auf die letzten vier Wochen, das in der Gruppe der FX-Analysten von Woche zu Woche immer mehr Analysten in das kurzfristige Bullenlager wechseln. Mittlerweile ist in dem Report die Anzahl an „bullishen“ Wochenprognosen größer als die an „bearishen“ Wochenprognosen.

Ein Fazit, nach dem Blick auf die verschiedenen Sentimentindikatoren, könnte sein, dass auf kurze Sicht ein Test der oberen Begrenzung des seit einem Monat gültigen Seitwärtskanals ansteht. Mittelfristig könnte dann das extreme Short-Sentiment weiteres Potential für Kurse oberhalb von 1,1050 USD bieten.