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Bill Gross will Bunds shorten
Für die einen gilt der Spruch: Twitter kann nerven, die anderen sind begeisterte Follower von Prominenten oder auch weniger wichtigen Menschen. Während es Fußballstar Cristiano Ronaldo auf 35,2
Millionen Follower bringt, folgen Janus Capital und Bill Gross gerade einmal knapp 9000 Personen weltweit. Dennoch sorgte der alternde Bond-Star in dieser Woche mit einem Tweet für Aufsehen.
Gross twitterte, das für ihn Shortposition auf die 10-jährige Bundesanleihe, die beste Verkaufs-idee des Lebens sei. Noch besser als das Pfund im Jahr 1993. Mit Jahreszahlen scheint Gross es da
wohl nicht ganz so genau zu nehmen. Es war der September 1992 als George Soros mit Spekulationen seines Quantum-Fonds gegen das Pfund, die britische Währung zum Einsturz brachte. Gross ergänzte
seine Idee um den sinnreichen Nachsatz. Die einzige Frage sei das Timing wegen dem Quantitative Easing der EZB. Im Grunde also viel Wind um nichts. Das irgendwann die Zinsen auch in Deutschland
steigen werden, wird jeder, der sich rudimentär mit dem Zinsmarkt auskennt, unterschreiben. Gutes Marketing war es von Gross schon, aber nicht mehr. Denn die mediale Landschaft hat seinen Tweet
vielfach aufgenommen und mit entsprechend reißerischen Überschriften garniert.
Die Tageszeitung „Die Welt“ titelte etwa: „Investoren-Legende wettet auf Deutschlands Abstieg“. Das Kalkül von Gross und seinem Arbeitgeber Janus sich in Gedächtnis zu rufen, ist also aufgegangen.
Jedoch sollte man auch solchen Gurus nicht immer Glauben schenken. Im April 2013 twitterte Gross auch schon das Ende der Bondmarktrally.
Ein sonniges Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur