BVB Borussia Dortmund – kommt alles ganz anders?
Fußball und der Aktienmarkt sind die schönsten Nebensachen der Welt. Deshalb hat der Mix aus beidem in dieser Woche für reichlich Diskussionspotenzial bei uns gesorgt – wie hier nachzulesen ist. Jürgen Klopp sollte offenbar nicht vor Saisonende den Verein verlassen, eine Versicherung ist eine der Ursachen. Doch trotzdem könnte diese Saison noch alles anders kommen als gedacht. Denn es sind mittlerweile nur noch 3 Punkte auf den blauen Rivalen aus Gelsenkirchen, mit dem Momentum sollte der BVB Rang 5-7 noch erreichen können und in der Europa-League landen – DFB-Pokal-Ausgang am Dienstag hin oder her. Dies würde dem Image guttun, den Spielerkader womöglich etwas aufwerten und aus einer zeitweise miserablen Saison eine halbwegs ordentliche machen. Für diese Prognose waren wir im Dezember kritisch hinterfragt worden.
Damals hatten wir Europa noch in Aussicht gestellt und den Tiefpunkt beim BVB ausgemacht – als der Verein auf Rang 17 rangierte. Mit dem Restprogramm Hoffenheim, Berlin, den auf Rang 2 schon zementierten Wolfsburgern und Bremen zum Abschluss sollte Rang 5-7 drin sein.
Zu den zahlreichen Kommentaren der Vorwoche ist noch zu sagen, dass es einige subjektive Einschätzungen gibt, die bei einem Fußballverein und seiner Aktie allerdings wesentlich sind.
Die eine Frage betrifft den Wert des Spielerkaders. Speziell Akteure wie Ramos oder Ginter haben momentan sicherlich den Großteil ihrer ursprünglichen Ablösesumme verloren, dies ist zu berücksichtigen. Für Mikhitaryan gilt ähnliches, doch ein Comeback der Spieler und Werte ist kommende Saison unter Tuchel durchaus möglich.
Dazu ist eine große Unbekannte, wieviel man via Transfererlös einnehmen kann. Gündogan und Hummels werden mit Manchester in Verbindung gebracht – 40 Millionen für Hummels wie teils aufgerufen wären trotz aller sportlichen Bedenken sicherlich ein finanzielles Pfund.
Boss Watzke haben wir als sehr soliden und intelligent argumentierenden und agierenden Menschen erlebt. Dies wird gemeinsam mit Michael Zorc sicher so bleiben. Trotz des Verlusts des Trainers hat die Aktie also durchaus Stabilisierungs- und Erholungspotenzial. Ob man den Buchwert als Argument hinzuziehen muss, lassen wir erst einmal dahingestellt. Größeren Einfluss dürften die Einnahmen der nächsten Jahre haben und die Frage, wieviel des riesigen Geldpotts aus England nach Deutschland umverteilt wird.
Daniel Saurenz