checkAd

    Spekulationen über Rauswurf  3212  0 Kommentare Alle gegen Varoufakis - Steht der griechische Finanzminister vor dem Aus?

    Ausgerechnet den Griechen scheint in der Hängepartie um die Zukunft ihres Landes (neudeutsch "Grimbo" genannt) nun der Geduldsfaden zu reißen. Mit der Unsicherheit, den ewigen Krisengipfeln … vor allem aber mit ihrem Finanzminister Yanis Varoufakis!

    Der griechische Finanzminister ist ohne Frage die schillerndste Figur im Kabinett der linken Syriza-Regierung. Kein Mikrofon ist vor ihm sicher. Wann immer sich die Gelegenheit bietet, sich zu äußern oder in Szene zu setzen, Yanis Varoufakis ist bereit. Laut „Handelsblatt“ klagen Mitarbeiter des Finanzministeriums, ihr Chef sei zu selten an seinem Schreibtisch, weil er ständig Interviews gebe oder auf Kongressen rede.

    Das, was Varoufakis in all diesen Interviews von sich gibt, ist nicht selten rhetorisches Harakiri: Die Troika, die „fiskalisches Waterboarding“ betreibe, die EU, die einem „Spielsüchtigen“ gleiche und die Europäer, die sich „auf das Schlimmste gefasst“ machen sollten, um nur einige Beispiele zu nennen. Regierungschef Alexis Tsipras soll seinem Kabinettskollegen sogar zeitweise einen Maulkorb verpasst haben (siehe: Schulbank der Diplomatie –Maulkorb für Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis). Unvergessen auch der Auftritt des griechischen Finanzministers bei Günter Jauch, der als Mittelfingergate in die jüngere Fernsehgeschichte einging (wallstreet:online berichtete).

    Spekulationen über baldigen Rauswurf

    Der griechischen Presse scheint in Sachen Varoufakis nun endgültig der Geduldsfaden gerissen zu sein. Er habe „jede Glaubwürdigkeit verloren“ kommentierte am Sonntag die Athener Zeitung „To Vima“ und berichtet, Varoufakis sei am Freitag in Riga einmal mehr „unvorbereitet“ vor seinen europäischen Kollegen erschienen. Die Zeitung spekuliert daher offen über einen bevorstehenden Rausschmiss: „Wir wissen nicht, ob der Ministerpräsident (Alexis Tsipras) ihn „opfern“ wird“, in der Hoffnung das Land zu retten, zitiert dpa-AFX.

    Dass die übrigen Finanzminister der Euro-Zone ihrem griechischen Amtskollegen längst den Rücken gekehrt haben, ist ein offenes Geheimnis. Bei dem Treffen in Riga sollen sie Varoufakis als „Spieler“, „Amateur“ und „Zeitverschwender“ kritisiert haben, schreibt das „Handelsblatt“ unter Berufung auf Teilnehmer. Ihr Urteil: Varoufakis werde zu einer Hypothek für sein Land.

    Rückhalt in der Bevölkerung schwindet

    Lesen Sie auch

    Auch in der griechischen Bevölkerung schwindet der Rückhalt des Finanzministers. Dem Bericht zufolge halten ihm nur noch 45,5 Prozent der Griechen die Treue. Noch vor wenigen Wochen wusste Varoufakis eine Zustimmung von 72 Prozent hinter sich.

    Doch Varoufakis wäre nicht Varoufakis, wenn er seinen Kritikern nicht auch dieses Mal etwas entgegenzusetzen hätte. Auf Twitter zitierte er am Sonntag den ehemaligen US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt mit den Worten: „Sie sind vereint in ihrem Hass auf mich; und mir ist ihr Hass willkommen.“ Ein Zitat, nah an meinem Herzen (und der Realität) in diesen Tagen, schreibt Varoufakis.




    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Spekulationen über Rauswurf Alle gegen Varoufakis - Steht der griechische Finanzminister vor dem Aus? Es wird einsam um Yanis Varoufakis, den griechischen Finanzminister mit Hang zum rhetorischen Harakiri. Erste griechische Stimmen fordern offen seinen Rauswurf. Seinen europäischen Kollegen wäre das nur recht.

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer