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    Brexit  6075  2 Kommentare "Alle würden verlieren!" - Hier lauert die wahre Gefahr für Europa

    Fast täglich gibt es eine neue Wendung im Schuldenstreit mit Griechenland und alle blicken gespannt in Richtung Grexit (wobei „Grimbo“ der treffendere Begriff zu sein scheint, wie wallstreet:online berichtet). Aber: Wenn alle Augen nach Griechenland gerichtet sind, wer schaut dann eigentlich auf die anderen Exit-Schreckensgespenster?

    Im Schatten der Grexit-Debatten treibt nämlich noch ein ganz anderes Austrittsszenario sein Unwesen: Der Austritt Großbritanniens aus der EU, kurz Brexit.

    Brexit? Da war doch was…

    Stimmt, im vergangen Jahr beherrschte die Frage, ob es einen EU ohne Großbritannien geben könne, wochenlang die Schlagzeilen. Sogar die Bundesregierung hielt das zwischenzeitlich nicht mehr für undenkbar. Vor diesem Hintergrund meldete sich der frühere britische Regierungschef John Major zu Wort und warnte: Ein Brexit würde allen schaden – auch Deutschland. Der britische Botschafter appellierte an Merkel, einen EU-Austritt seines Landes zu verhindern.

    Doch dann kam Griechenland und die Brexit-Debatte geriet in Vergessenheit. Ein fataler Fehler, findet wallstreet:online, denn: "Augen auf Großbritannien! Brexit wäre weit schlimmer als Grexit." Eine Studie der Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem ifo-Institut liefert nun Zahlen zu der Frage, ob der Brexit wirklich die viel größere Gefahr für Europa darstellt.

    Klares Ergebnis: Ja!

    Sollte Großbritannien in Folge eines Austrittreferendums die EU im Jahr 2018 tatsächlich verlassen, „hätte dies langfristig negative Folgen für die Wachstumsdynamik und den Wohlstand des Landes“, so die Bertelsmann-Stiftung. Je nach Ausmaß der Abschottung Großbritannien im Anschluss an den Brexit könnte das Bruttoinlandsprodukt um bis zu 14 Prozent schrumpfen. Damit gingen Großbritannien rund 313 Milliarden Euro durch die Lappen. Eine Summe, die Einsparungen wie der Wegfall der EU-Haushaltszahlungen selbst im günstigsten Fall nicht kompensieren könnten, so das Urteil.

    Welche Konsequenzen hätte ein Brexit für Europa?

    Die Macher der Studie konstatieren zwar, die wirtschaftlichen Einbußen für Deutschland und die restlichen EU-Staaten wären deutlich geringer als die Kosten, die Großbritannien zu tragen hätte. Entwarnung geben sie in Sachen Brexit trotzdem nicht. „Unter dem Strich würden aber alle Beteiligten (…) ökonomisch und politisch verlieren“, so die Bertelsmann-Stiftung und nennt den Brexit deshalb einen „herben wirtschaftlichen und vor allem politischen Rückschlag für die gesamte EU.“

    Laut Studie drohen Deutschland beim einem Brexit im schlimmsten Fall Einbußen von rund 58 Milliarden Euro. Besondern die Kfz-Branche wäre von einem Ausscheiden Großbritanniens betroffen. Weit schlimmer wären allerdings die wirtschaftlichen Konsequenzen für andere EU-Länder, allen voran Irland. Aber auch Luxemburg, Belgien, Schweden, Malta und Zypern würden einen Brexit zu spüren bekommen.

    Schlimmer als die Finanzkrise

    Neben den wirtschaftlichen Konsequenzen müssten sich die EU-Länder auch auf Mehrausgaben in Richtung Brüssel einstellen. Mit EU-Länder ist in diesem Fall vor allem Deutschland gemeint. Als größer Nettozahler der EU müsste der deutsche Staat durch zusätzliche 2,5 Milliarden an die EU abführen und so den Wegfall Großbritanniens kompensieren.

    Im vergangenen Jahr hatten sich bereits Wissenschaftler der London School of Economics mit den Konsequenzen eines Brexits befasst. Sie kamen dabei zu ähnlichen Ergebnissen wie jetzt Bertelsmann-Stiftung und ifo-Institut, wussten das Ganze aber etwas dramatischer zu verpacken: „Die Folgen könnten schlimmer sein als die der Finanzkrise 2008!“, so ihr Urteil (siehe: BREXIT – Was kostet ein EU-Austritt).





    wallstreetONLINE Redaktion
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