Rohstoffe

Ölpreise verlieren, Saudis bringen mehr Öl auf den Markt

London 28.04.15 - Die Ölpreise beendeten den gestrigen Handelstag mit Kursverlusten, nachdem ein schwächerer US-Dollar die Notierungen zuvor stützte. Das Angebot bleibt weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.

Die Preise für WTI-Rohöl und Brent-Rohöl sanken gestern, der schwächere US-Dollar, der Industrie- und Edelmetalle stützte, war hier keine Unterstützung. Die Marktteilnehmer konzentrieren sich weiter auf den Anstieg der Ölbestände in den USA. Dort wurde in der vergangenen Woche ein neues Rekordhoch von 489 Mio. USD registriert, 15 Wochen in Folge kletterten die Bestände. Gleichzeitig sank die Zahl der betriebenen Förderanlagen erneut, die Auswirkungen auf die Rohölbestände blieben bislang aber aus. Mittlerweile werden in den USA so wenige Förderanlagen betrieben, wie zuletzt 2010, wie Baker Hughes am Freitag mitteilten.

Diesseits des Atlantiks ist die Lage im Nahen Osten weiter kritisch. Saudi Arabien setzte seine Angriffe auf Rebellen im Jemen weiter fort. Gleichzeitig teilte das Königreich dem Ölkunden China mit, dass man dem Land noch mehr Öl liefern könne. Saudi Arabien hat seine Produktion im März auf 10,1 Mio. Barrel/Tag ausgeweitet, Anfang April wurden täglich 10,3 Mio. Barrel Rohöl gefördert. Saudi Arabien versucht offenbar, konkurrierende Ölproduzenten in den USA aus dem Markt zu drängen. Diese haben wesentlich zum Rückgang der Ölpreise beigetragen und dürften mit dem schwachen Ölpreis nun in Schwierigkeiten geraten, obgleich dort kürzlich bekannt wurde, dass die Unternehmen ihre Kosten schneller senken können, als dies bislang erwartet wurde.

Am Mittwoch werden in den USA die ersten Schätzungen zum BIP-Wachstum im ersten Quartal bekanntgegeben. Die US-Notenbank veranstaltet etwas später am Tag ihre Pressekonferenz zur Leitzinsentscheidung. Es wird auch weiterhin keine Anhebung erwartet, ein schwächeres Konjunkturwachstum in den USA, erwartet werden annualisierte 1,0 Prozent, könnte den US-Dollar aber schwächen, was an den Rohstoffmärkten zu Kursgewinnen führen könnte.

Brent-Rohöl kostete zuletzt 64,70 USD/Barrel, WTI-Rohöl schloss bei 56,68 USD.