ROUNDUP

Comdirect verdient trotz Rekorderträgen zu Jahresbeginn weniger

QUICKBORN (dpa-AFX) - Die Onlinebank Comdirect hat zu Jahresbeginn etwas weniger verdient. Der Überschuss ging wegen deutlich gestiegener Kosten im ersten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um 1,5 Prozent auf 17,6 Millionen Euro zurück, wie die Commerzbank-Tochter am Dienstag in Quickborn bei Hamburg mitteilte. Im Tagesgeschäft lief es hingegen gut. Dank des Börsenbooms legten die Erträge um 10 Prozent auf den Rekordstand von 98,1 Millionen Euro zu.

"Unsere Kunden haben im ersten Quartal so viel gehandelt wie nie zuvor", sagte Finanzvorstand Holger Hohrein. Das trieb den Provisionsüberschuss der Bank um 17,3 Prozent auf 60,5 Millionen Euro. Trotz der niedrigen Zinsen legte das Zinsergebnis dank gestiegener Einlagen leicht zu. Die Zahl der Kunden kletterte etwas auf über 2,9 Millionen.

Zugleich drückten um 14 Prozent gestiegene Kosten. Darin spiegeln sich Ausgaben für neue Angebote und die Werbung von Kunden wider. "Wir investieren in die Marke und wollen bekannter werden", sagte Hohrein der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Zudem seien die Aufwendungen auch wegen des anziehenden Geschäfts gestiegen.

Eine Prognose für das Gesamtjahr wagte Hohrein noch nicht. Entscheidend sei, wie sich das Handelsgeschäft entwickelt. Das zweite Quartal sei aber gut angelaufen. "Der April setzt die positive Entwicklung fort", sagte der Manager. Dagegen erwartet er vom Zinsergebnis keine Impulse mehr. Es werde immer schwieriger, sich gegen den Druck durch die historisch niedrigen Zinsen zu stemmen. Die Bank werde an ihrer konservativen Anlage der Gelder festhalten.

Seit Mitte März steht der bisherige Commerzbank-Bereichsvorstand Arno Walter an der Comdirect-Spitze. Er beendete damit eine rund dreimonatige Vakanz, nachdem der bisherige Vorstandschef Thorsten Reitmeyer im Dezember überraschend seinen Rücktritt erklärt hatte. Hohrein sagte, dass keine größeren Kursänderungen zu erwarten seien./enl/men/fbr