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Windpark DanTysk in der Nordsee geht offiziell ans Netz
(Wiederholung: Im dritten Absatz wurde in der ersten Zeile berichtigt: Monopiles sind aus Stahl, nicht aus Beton.)
HAMBURG (dpa-AFX) - Mit einer offiziellen Feierstunde in Hamburg wird am Donnerstag (30.4.) der Offshore-Windpark DanTysk in der Nordsee offiziell in Betrieb genommen. Zu dem Festakt haben sich Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und sein schwedischer Amtskollege Mikael Damberg angekündigt, ebenso wie Vattenfall-Chef Magnus Hall und Florian Bieberbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke München. Zudem werden der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz und der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (beide SPD) erwartet.
DanTysk liegt rund 70 Kilometer westlich von Sylt in der offenen Nordsee direkt an der deutsch-dänischen Grenze. Der Windpark ist 19 Kilometer lang und 5 Kilometer breit und besteht aus 80 Siemens -Windkraftanlagen mit einer Leistung von 3,6 Megawatt. Für einen Offshore-Windpark sind das eher kleinere Anlagen mit einer Nabenhöhe von 88 Metern und einem Rotordurchmesser von 120 Metern. Die Gesamtleistung des Windparks erreicht somit 288 Megawatt; damit lassen sich fast 400 000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgen. Der schwedische Staatskonzern Vattenfall und die Stadtwerke München (SWM) haben als Investoren und Betreiber mehr als eine Milliarde Euro in DanTysk investiert.
Die Windkraftwerke stehen auf Stahlpfählen, sogenannten Monopiles, in 21 bis 32 Meter tiefem Nordseewasser. Die jährliche Produktion soll bei durchschnittlichen Windverhältnissen und hoher Verfügbarkeit der Anlagen rund 1,3 Milliarden Kilowattstunden erreichen. Da nach dem EEG der Strom zunächst mit 19 Cent je Kilowattstunde vergütet wird, bedeutet das jährliche Einnahmen von fast 250 Millionen Euro. Die beiden Partner Vattenfall und SWM haben sich bereits entschieden, in der Nachbarschaft von DanTysk für 1,2 Milliarden Euro den Windpark Sandbank zu bauen. Baubeginn ist in diesem Sommer.
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Wegen der großen Entfernung von der Küste besitzt DanTysk ein eigenes Umspannwerk. Die Windkraftwerke erzeugen Strom mit einer Spannung von 33 Kilovolt, der in dem Umspannwerk auf die erforderliche Transportspannung von 155 Kilovolt gebracht wird. Von dort fließt der Strom in die rund zehn Kilometer entfernte Konverterplattform SylWin und wird von Wechselstrom zu Gleichstrom umgewandelt. Von der Plattform führt ein mehr als 200 Kilometer langes See- und Erdkabel ins schleswig-holsteinische Büttel, wo der Strom in einer weiteren Konverterstation wieder in Wechselstrom umgewandelt und in das Hochspannungsnetz eingespeist wird./egi/DP/stb