Devisen
Euro steigt wegen schwächelnder US-Wirtschaft
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist am Mittwoch nach einem sehr schwachen US-Wirtschaftswachstum deutlich gestiegen. Bis zum Nachmittag sprang der Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung bis auf 1,1162 US-Dollar. Im frühen Handel war er nur 1,0960 Dollar wert gewesen. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Referenzkurs am frühen Nachmittag auf 1,1002 (Dienstag: 1,0927) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9089 (0,9152) Euro.
Die US-Wirtschaft ist zum Jahresstart kaum noch gewachsen. Nach Regierungszahlen vom Mittwoch stieg das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Januar bis März annualisiert um lediglich 0,2 Prozent. Dies ist der schwächste Zuwachs seit einem Jahr. Am Abend wird die US-Notenbank (Fed) ihre geldpolitischen Entscheidungen veröffentlichen und möglicherweise Hinweise auf den Zeitpunkt der ersten Leitzinsanhebung nach der Finanzkrise geben. "Die Daten dürften aber die Unsicherheit der Fed-Verantwortlichen verstärkt haben", kommentierte Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz. "Damit erscheint eine erste Zinserhöhung vor September sehr unwahrscheinlich." Viele Experten erwarten im laufenden Jahr gar keine Leitzinsanhebung mehr.
Der Euro war jedoch bereits im frühen Handel gestiegen - nach robusten Konjunkturdaten aus der Eurozone. Die lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) scheint zunehmend in der Wirtschaft anzukommen: Die Kreditvergabe in der Eurozone ist erstmals seit April 2012 gestiegen. Zudem legte auch die Geldmenge stärker als erwartet zu. Die Daten werden von Ökonomen als Hinweis auf einen sich beschleunigenden Aufschwung interpretiert.
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Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,7161 (0,7150) britische Pfund , 131,20 (130,09) japanische Yen und 1,0491 (1,0464) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1212,00 (1209,00) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 34 640,00 (34 790,00) Euro./jsl/bgf/she