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Bondcrash in Frankfurt
In der vergangenen Woche sprach Bill Gross davon, short in deutsche Bundesanleihen zu gehen. Nur das Timing sei das Problem, sagte der vermeintliche Anleihe-Guru. Nur eine Woche später hat sich die
Prognose des Janus-Fondsmanagers schon bewahrheitet. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen stieg am vergangenen Mittwoch um 12 Basispunkte auf 0,28 Prozent. Das bedeutet den höchsten Stand seit
sechs Wochen. Im Tief notierte sie sogar bei 0,05 Prozent.
Auslöser war wohl nicht Gross selbst, sondern eher sein Nachfolger als wichtigster Bonds-Vordenker: Jeffrey Gundlach, Gründer und Chef von Doubleline Capital. Er hat in den USA schon längst Gross
als treffsicheren Prognostiker abgelöst. Am vergangenen Dienstag sprach er auf einer Konferenz des Milken Instituts in Berverly Hills. Dort sagte er in einem Interview mit Bloomberg, dass er
darüber nachdenke, sich einer Gruppe von Managern anzuschließen, die gegen die negativen Eurozinsen wetten würden. Konkret sagte er Folgendes: Wenn man eine zweijährige Bundesanleihe 100-fach
hebeln würde, könnte man schnell 20 Prozent Rendite machen. Ob es nun tatsächlich Gundlach und seine Kollegen waren, die den Crash ausgelöst haben oder die guten Konjunkturdaten der Eurozone —
nichts Genaues weiß man nicht.
Aber außer Zweifel steht, dass Gundlach meist das richtige Gespür hat. In den vergangenen fünf Jahren schlug er mit seinem Doubleline Total Return Fund 99 Prozent der Konkurrenzfonds. Europäische
Anleger können Gundlachs Fonds als Nordea US Total Return Fund (LU 082 641 467 3) erwerben.
Ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur