Versicherer
Allianz-Vertreter vs. Konzernspitze - Protest und Kritik auf Facebook
Das Versicherungsgeschäft verlagert sich immer weiter ins Internet. Viele Verbraucher bevorzugen längst die Recherche im Internet, inklusive Abschluss über ein Vergleichsportal. Die Vertreter wiederum wollen nicht mehr tatenlos zuschauen und sind sauer auf ihre Konzernspitze.
Zahlen belegen den Trend: Die online, per Telefon oder über Vergleichsportale erwirtschafteten Umsätze der Versicherungsbranche haben sich in den vergangenen Jahren verfünffacht, berichtet die "WirtschaftsWoche". Zum Vergleich: Die Umsätze der niedergelassenen Vertreter sind im gleichen Zeitraum um elf Prozent geschrumpft.
Kein Wunder also, dass die Stimmung unter den Vertretern schlechter wird. Auch Umfragen der Allianz-Vertretervereinigung zeigen dies deutlich. Zahlen aus dem vergangenen Jahr zeigen, dass fast drei Viertel der deutschen Allianz-Vertreter ihren Kindern nicht zur Übernahme der Agentur raten würden. Ein Grund: Mehr als die Hälfte der befragten Vertreter verbuchte 2013 einen Gewinnrückgang.
Lesen Sie auch
Das Internet sorgt für einen immer schnelleren Wandel. Umso interessanter ist, dass das Internet nun gleich in zweierlei Weise eine zentrale Rolle spielt im Streit zwischen Allianz-Vertretern und der Konzernspitze. Denn die Allianz-Vertreter versammeln sich einem Bericht der "WirtschaftsWoche" zufolge in einer Facebook-Gruppe, um dort ihrem Ärger Luft zu machen und sich im Streit mit der Konzernspitze auszutauschen. Bereits mehr als 630 der insgesamt rund 10.000 Allianz-Vertreter seien bereits Mitglied, heißt es. Ein Kritikpunkt ist die zu geringe Gewinnbeteiligung für die Vertreter. Die Allianz selbst rechnet damit, dass sie in Zukunft deutlich weniger Vertreter benötigen wird und schuster bereits an ihrer Zukunft im Internet.