BaFin - Lebensversicherung
Historisch niedrige Zinsen: Kommt die BaFin den Lebensversicherern entgegen?
Die niedrigen Zinsen machen vielen Lebensversicherern zu schaffen. So sehr, dass die Finanzaufsicht BaFin sogar schon prüft, ob sie ihnen entgegen kommen sollte.
Konkret geht es um die Zinszusatzreserve, in welche die Lebensversicherer einzahlen müssen. Mit diesen Geldern soll sichergestellt werden, dass die Versicherer ihren Kunden auch in Zeiten extrem niedriger Zinsen die garantierten Zinsen zahlen können. Über 20 Milliarden Euro haben die Unternehmen seit 2011 bereits in diesen Topf eingezahlt. Das Problem: Viele haben genau wegen der niedrigen Zinsen Schwierigkeiten, die geforderten Milliarden zur Seite zu legen.
„Die herrschenden Zinsbedingungen sind in der Tat eine große Herausforderung für Branche und Aufsicht gleichermaßen.“ Wegen der sinkenden Zinsen habe die BaFin „eine interne Arbeitsgruppe eingerichtet, die überprüft, ob und in welchem Maße eine Rekalibrierung der Zinszusatzreserve erforderlich erscheint“, zitiert die „WirtschaftsWoche“ die Behörde.
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Gebannt dürfte nicht nur die BaFin angesichts dieser Schwierigkeiten auf die jüngste Entwicklung am Anleihemarkt schauen. Der geriet am Donnerstag in Aufruhr. Grund war vor allem ein abrupter Kursrutsch der deutschen Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit. Dieser Kursrutsch, herbeigeführt durch einen Ausverkauf von Anleihen der Eurozone, hatte zur Folge, dass die Rendite auf den höchsten Stand seit Dezember 2014 stieg. Ein Indikator für eine Zinswende? (mehr dazu siehe: Und plötzlich steigt die Rendite: Der Beginn einer neuen Zinswende?)