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    Thomas Straubhaar  2767  25 Kommentare Mehr Familieneigentum, weniger Sozialismus - Der böse Onkel Marx soll nicht erben!

    Erbschaftssteuer, ja oder nein? Auf keinen Fall, meint der Ökonom Thomas Straubhaar. Das von Generation zu Generation angehäufte Familieneigentum müsse vor dem bösen Onkel Marx geschützt werden.

    Ob in Märchenbüchern oder in Disneyfilmen, immer gibt es die gleiche klassische Rollenverteilung: Der liebe Papa, die gutmütige Mama …. und der böse Onkel. Nehmen wir den Disney-Klassiker der König der Löwen: Hier möchte der eherne König Mufasa das gesamte Königreich seinem Sohn Simba vermachen. Das gefällt Scar, dem Bruder des Königs, ganz und gar nicht. Mit allen Mitteln versucht er deshalb, seinem Neffen das Erbe streitig zu machen.

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    In gewisser Hinsicht lässt sich dieses Rollenverteilung auch auf die Diskussion um die Erbschaftssteuer übertragen. Nur, dass der böse Onkel in diesem Fall nicht Scar heißt, sondern Karl Marx. Zumindest wenn es nach Thomas Straubhaar, ehemaliger Direktor des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI), geht.

    Erbschaft ist das „Herzstück europäischer Gesellschaften“

    In seiner Kolumne für die „Welt“ bezeichnet Straubhaar das Erbe als „Herzstück europäischer Bürgergesellschaften“. Die Möglichkeit, den Kindeskindern über das eigene Leben hinaus etwas hinterlassen zu können, schaffe die für das langfristige Überleben einer bürgerlich-kapitalistischen Gesellschaft so fundamental wichtigen familiären DNA-Ketten, so Straubhaar.

    Seiner Meinung nach sei Vererbung ein zentraler Grund für Familien, Vermögen zu bilden und „Apfelbäumchen für kommende Generationen zu pflanzen.“ Eine Erbschaftssteuer verhindert aber sozusagen die Ernte dieser Apfelbäumchen.

    Sie würde „das starke Band der Familie“ sprengen, glaubt er. Das wiederum „würde Karl Marx gefallen“, da jede Schwächung des Privateigentums eine Stärkung des Sozialismus bedeute. Doch genau dieser ist in Sachen Erbschaftssteuer fehl am Platz, findet Straubhaar. Das Erbe zu besteuern führe nämlich nicht zu mehr Gleichheit, sondern zu weniger Chancen für alle. Beim Vermögen aus Erbschaften gebe es keinen Unterschied zwischen arm und reich, sprich ärmere Familien würden prozentual gesehen genauso viel weitervererben wie reichere. „Die relative Bedeutung von Erbschaft nimmt also mit steigendem Privatvermögen nicht etwa zu. Sie bleibt konstant“, schreibt Straubhaar.

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    Mehr Familieneigentum, weniger Sozialismus

    Weil der Wunsch und der Wille, den Familienangehörigen etwas zu hinterlassen, nichts mit dem Wohlstand zu tun hätten und weil es beim Erbe um mehr ginge als Besitz und Vermögen von Generation zu Generation weiterzugeben, plädiert der Ökonom dafür, die Erbschaftssteuer abzuschaffen. Denn: „Es geht auch um Werte, Umgangsformen, Verhaltensweisen und Traditionen. Und diese dürften eben eher bürgerlich-kapitalistisch als sozialistisch sein.“ Genau deshalb gelte es in einer marktwirtschaftlichen Wirtschaftsordnung, das private Familieneigentum auch über den Tod hinaus zu schützen. Für die Familie und gegen den bösen Onkel Marx sozusagen.

    Was sagt Onkel Marx dazu?

    Dieser würde im Gegenzug wahrscheinlich argumentieren, dass Apfelbäumchen nicht aus dem Nichts entstehen können. Vielmehr brauchen sie Erde, Wasser und Pflege. Dinge, die nicht nur die Familie selbst, sondern vor allem die Gemeinschaft zur Verfügung stellt. Wäre es demnach nicht tatsächlich gerechter, diese dann auch bei der Ernte zu bedenken anstatt die Äpfeln einzig und allein den Erben zu überlassen?




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    Thomas Straubhaar Mehr Familieneigentum, weniger Sozialismus - Der böse Onkel Marx soll nicht erben! Erbschaftssteuer, ja oder nein? Auf keinen Fall, meint der Ökonom Thomas Straubhaar. Das von Generation zu Generation angehäufte Familieneigentum müsse vor dem bösen Onkel Marx geschützt werden.

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    Kommentare

    Avatar
    06.08.15 23:02:24
    Die alte, langbärtige Vermögenslüge mal wieder: :yawn:

    Zum Vermögen muß man Ansprüche auf Renten, Pensionen, Sozialleistungen addieren.
    In einem Umlagesystem wie in Schlaffland beträgt das durchschnittliche Vermögen dann *plopp* schnell das 4-7-fache des für gewöhnlich angegebenen (liquiden) durchschnittlichen Vermögens.

    Aber das werden die Sozialhonks natürlich entweder nicht kapieren oder bis ultimo abstreiten.

    Weiterhin gilt: wer es sich risikolos bequem macht wie 90% der Bevölkerung in Schlaffland, wird es natürlich zu nix Überdurchschnittlichem bringen.
    ;)
    Avatar
    06.08.15 22:02:02
    Die Erbschaftssteuer oder nicht ist doch nicht das Problem. Die Progressionskurve ist es da diese nicht an die Inflation gekoppelt ist. Anfangs wurde der Spitzensteuersatz auf das zwanzigfache Durchschnittseinkommen fällig. Mittlerweile ist er ab einem Einkommen von etwas über 50.000,- EUR jährlich fällig.

    Demzufolge ist es für die gebeutelte Mittelschicht kaum möglich nennenswertes Vermögen aufzubauen. Außerdem ist es ein Unding, daß der jährliche Steuerfreibetrag nicht bei wenigstens 12.000,- EUR jährlich liegt, wie beispielsweise in Griechenland.

    Das ist für mich der entscheidende Umstand weswegen 10 % der Deutschen über 60 % des Vermögens verfügen, bzw. 90 % dürfen sich mit 40 % begnügen.
    Avatar
    06.08.15 09:15:01
    top Einstiegspreis gerade
    Avatar
    27.05.15 12:14:26
    Wem sagst Du das!!

    Meine Schwiegereltern sind ebenso: Nicht mehr gearbeitet als unbedingt nötig, wurde jeder übrige Pfennig auf den Kopf gehauen oder in der Wirtschaft bei der Bierbank angelegt. Kinder waren notwendiges Übel und naja, irgendwie wurden sie schon groß. Mein Frau wusste bis zum ersten Schultag nicht, dass es noch andere Kinder im Dorf gab. Jetzt, wo sie ins senile und gebrechliche Alter kommen jammern sie bei jedem Pups, sie müssten sterben und es werden Sanitäter und Notarzt mitten in der Nacht durch die Gegend beordert, weil Blähungen auf den baldigen Tod hindeuten. Sie haben zwar etwas Vermögen, da ihnen deren Vater vor Jahrzehnten ein paar Immobilien hinterlassen hat, das wird wohl unser Glück sein, damit wir nicht auch noch für die letzten Lebensjahre aufkommen müssen.

    Hätte der Staat damals schon zugegriffen, wäre alles längst versilbert und heute nichts mehr da und meine Frau und ich wären Zahler.

    Mit den Immobilien rückt dank Dir bei mir erst in den Fokus. In der Tat ist es so, dass die Mehrheit der Deutschen mit Immobilien gar nichts am Hut hat! Daher ist ihnen auch gar nicht bewusst, und vermutlich sogar egal, was damit im Erbfall passiert! Dass Immobilien verstärkt ins Ausland abwandern ist inzwischen meine Vermutung und wird sich immer mehr verstärken.
    Avatar
    26.05.15 10:23:01
    Zunächst muß man mal feststellen, daß vererbares "Vermögen" meist Immobilien und wir sprechen von Privatleuten, nicht in dem Maße vorhanden ist wie gedacht. Denn wir haben nur ca. 35-40%, die Immobilien besitzen.

    Also haben knapp 60% ausser etwas Geld nix zu vererben.

    Die Erbschaftsteuer greift ja heute schon ab einem Freibetrag in die Taschen.

    Keiner sagt, daß man seinen Kindern zeitlebens ein vererbares Vermögen ansparen soll. Aber warum soll man nicht einen Teil vererben?

    Das Beispiel des fetten und faulen Kindes das Millionen erbt und nix dafür getan hat, sind doch Einzelfälle. ( Beispiel: Kamps )

    Den Aspekt der Familien finde ich gut. Was bleibt ist die Familie.Und die starken Familien haben aus Tradition immer vererbt. Generationen lang.

    Du hast es angesprochen, genau das ist bei mir in 2 Fällen passiert. Eltern haben ihr Vermögen auf den Kopf gehauen und wir sollten Unterhalt bezahlen. Dazu kam noch, daß mein Schwiegervater keine Privat KV mehr hatte und 5 Krankenhausrechnungen zu knapp 6000€ zu zahlen hatte.

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