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    Bargeld-Zwang oder Bargeld-Romantik  7951  7 Kommentare 90 Prozent der wallstreet:online Community gegen Abschaffung des Bargelds

    Ökonomen haben einen neuen Lieblingsgegner gefunden – das Bargeld. Immer prominenter werden die Namen jener Experten, die Münzen und Scheine abschaffen wollen. Auch hierzulande mehren sich die Stimmen, die eine Abschaffung des Bargelds fordern.

    Münzen und Geldscheine seien ein Relikt aus der technischen Steinzeit und in Zeiten des digitalen Zahlungsverkehrs schlichtweg unpraktisch. Auch die Rolle des Bargelds bei illegalen Transaktionen sei nicht zu verachten: Ohne Bargeld ließen sich die Märkte für Schwarzarbeit, Geldwäsche und Drogen austrocknen. In letzter Zeit war auch verstärkt das Argument zu vernehmen, die Zentralbanken könnten ohne Bargeld leichter Negativzinsen umsetzen, um der Deflation entgegenzuwirken und der Konjunktur neuen Schwung zu verleihen.

    Die Sorge um eine leichtere Einführung von Negativzinsen treibt die Bargeld-Befürworter auf die Barrikaden. Erste Meldungen machen die Runde, dass Schließfächer zur Einlagerung von Bargeld knapp werden. Noch wichtiger scheint für die Befürworter von Bargeld das Argument, Bargeld sei geprägte Freiheit, immer und überall bezahlen zu können, ohne digitale Spuren zu hinterlassen und sich dem Zugriff des Staates zu entziehen. In einer bargeldlosen Zukunft sei es hingegen ein Leichtes für Staaten, den weltweiten Zahlungsverkehr zu verfolgen und zu kontrollieren.

     

    90 Prozent der wallstreet:online Community gegen Bargeld-Abschaffung

    Vor diesem Hintergrund haben wir die Mitglieder der Finanz-Community von wallstreet:online gefragt: „Der Bargeld-Krieg hat begonnen: Soll das Bargeld abgeschafft werden?“

    Insgesamt sprechen sich knapp 90 Prozent gegen eine Abschaffung von Bargeld aus (88,65 Prozent bei 2.856 abgegebenen Stimmen). Dabei betonen 61,41 Prozent, Bargeld sei geprägte Freiheit, keine digitalen Spuren für den Staat und dessen Kontrolle zu hinterlassen. 27,24 Prozent der Befragten zahlen grundsätzlich mit Bargeld und wollen sich diese Option weiterhin offen halten. Bleiben 11,34 Prozent, die sich auf wallstreet-online.de für eine Abschaffung des Bargelds ausgesprochen haben. Hier halten sich zwei Argumente im Wesentlichen die Waage: Zum einen sei Bargeld ein Relikt alter Zeiten (6,09 Prozent), zum anderen könnten nur so Schwarzgeld, Steuerhinterziehung und Geldwäsche bekämpft werden (5,25 Prozent).

     

    Das sagt die wallstreet:online Community

    „Mit der Abschaffung des Bargeldes ist es aus mit jeglicher Freiheit des Einzelnen. Das geht bei den Daten und unserem Kaufverhalten los und hört mit der absoluten Kontrolle des Staates auf“, betont buchi1971. Ein weiteres Community-Mitglied mit dem Namen kampfhundstreichler ergänzt: „Anonymes Geld, sprich anonyme Zahlungsmöglichkeiten oder Wertaufbewahrung sind der Kern jedes freiheitlichen Systems.“ Und das Argument, "wer nichts zu verbergen hat, kann auch bargeldlos bezahlen" sei „vergleichbar der Forderung nach Abschaffung des Briefgeheimnisses.“

    Ines43 bereitet sich schon auf die Zahlung mit „kleinen Goldstückchen oder Dollar“ vor, denn „Dollarscheine wird es noch länger geben.“ Das meint auch bluechip56: „Erzähl mal einem Ami, daß er den Greenback nicht mehr in der Hand halten kann. Oder einem Briten ohne Pfund. Undenkbar.“ BruniMueller entgegnet, dass die US-Amerikaner hingegen Vorreiter beim bargeldlosen Bezahlen seien. Der „Trend zum bargeldlosen Zahlen“ sei die „logische Konsequenz des Internets“.

    Von Bargeld-Gegnern wird häufig das Kostenargument angebracht. Dem widerspricht das Community-Mitglied Goldsteiger: Beim Bargeldlosen Zahlungssystem seien die Kosten „deutlich höher als bei Bargeld!“ Zudem könne mit „einem relativ kleinen Störeinfluss die gesamte Wirtschaft lahmgelegt werden.“ Auch das Argument der Bekämpfung von Kriminalität könne nicht gelten, meint RMD: „Als ob sich digitales Geld und Kriminalität ausschließen würden (gehackte Banken, PP-Konten, Handies, Bitcoinbörsen etc.pp) - von den Machenschaften der Banken selbst mal ganz abgesehen.“ BruniMueller ergänzt: „Es entwickelt sich alles weiter, die Kriminalität passt sich auch nur den Gegebenheiten an.“

    Auf jeden Fall stünde eines fest, so Jagubert: „Die Zahlungsabwickler würden das Geschäft ihres Lebens machen.“ Und: Sparer aufgepasst! „Ohne Bargeld kommt der Negativzins und er bleibt auch“, warnt leckerkoelsch.

     

    Umfrage auf www.wallstreet-online.de (Zeitraum: 18. -19. Mai 2015)

     




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    Bargeld-Zwang oder Bargeld-Romantik 90 Prozent der wallstreet:online Community gegen Abschaffung des Bargelds Ökonomen haben einen neuen Lieblingsgegner gefunden das Bargeld. Immer prominenter werden die Namen jener Experten, die Münzen und Scheine abschaffen wollen. Die wallstreet:online Community sieht das gänzlich anders.