Markus Jordan über passive Investments
Wann sich passive Investments auszahlen
Aktiv oder passiv? Neueste Zahlen von S&P Dow Jones Indices zeigen, dass die Wahl des Fondskonzepts keine Glaubensfrage mehr ist. Noch immer halten sich sowohl bezüglich ETFs als auch hinsichtlich aktiver Fondslösungen einige Vorurteile. Einige dieser Vorurteile lassen sich nun bestätigen, andere entkräften. An dieser Stelle haben wir schon häufiger erwähnt, dass es für Fondsmanager mit einem aktiven Ansatz häufig schwer ist, besser abzuschneiden als der Index. Die Europe S&P Indices Versus Active Funds (SPIVA®) Scorecard bestätigt dies nun. Betrachtet man weltweit ausgerichtete Aktienfonds, schaffen es neun von zehn dieser Fonds nicht, den Vergleichsindex S&P Global 1200 zu schlagen. Auch auf anderen Märkten sieht es kaum besser aus: Nur 26 Prozent der in Deutschland investierenden Fonds schlagen ihren Vergleichsindex. Auf dem US-Markt schafften es 2014 gar nur 6 Prozent.
Aktive Fonds kosten Zeit und Geld
Die Ansicht, dass aktive Fonds ihre Freiheit auch zu Ungunsten der Anleger einsetzen, hat sich also zumindest 2014 bestätigt. In Diskussionen rund um die Wahl des richtigen Investment-Ansatzes klingt immer wieder durch, dass aktive Ansätze besonders auf ineffizienten Märkten ihre Stärke ausspielen. Häufig werden in diesem Zusammenhang Schwellenländer genannt. Tatsächlich gehören Schwellenländer neben Deutschland zu den Märkten, auf denen aktiven Fondsmanagern 2014 noch am ehesten eine Outperformance geglückt ist. Immerhin 24 Prozent schafften es, den S&P-IFCI-Index zu schlagen. Das ist zwar noch immer kein Ruhmesblatt, doch zeigt dies zumindest, dass sich aktive Ansätze durchaus lohnen können – zumindest wenn man durchweg auf das beste Viertel der Branche setzt.
Markt | Vergleichsindex | Anteil der aktiven Fonds mit Underperformance zum Vergleichsindex |
Deutschland | S&P Germany BMI | 74 % |
Europa | S&P Europe 350 | 83 % |
USA | S&P 500 | 94 % |
Welt | S&P Global 1200 | 90 % |
Emerging Markets | S&P / IFCI | 76% |
Doch die besten Fonds einer Kategorie herauszufiltern ist mit einigem Aufwand verbunden. Nach einer groben Recherche mit Hilfe von Fondskennzahlen und Chartverläufen bietet es sich am Ende womöglich gar an, direkt mit einem Vertreter des Anlageprodukts zu sprechen oder zumindest regelmäßig Marktkommentare zu studieren. Auch wenn dies kein Geld kostet so kostet diese Recherche zumindest Zeit. Wer Wochen oder gar Monate damit zubringt, geeignete Anlageprodukte zu finden, dem entgeht auch Rendite. Hinzu kommt, dass jegliches Fondsresearch immer nur einen Bezug zur Vergangenheit herstellt. Jedes noch so gute Produkt, kann schon morgen schlechte Entscheidungen treffen.