Ölpreise drehen ins Minus - Höhere Produktion im Irak erwartet
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch ihre Gewinne nicht halten können und sind gegen Abend ins Minus gedreht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete zuletzt 62,75 US-Dollar. Das waren 97 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 13 Cent auf 57,90 Dollar. Gegen Mittag waren die Preise noch spürbar gestiegen.
Am Markt wurden im Wesentlichen zwei Gründe für die Preisrückgänge genannt. Zum einen laste der abermals starke Dollar auf dem Markt, hieß es. Ein fester Dollar verteuert Rohöl für viele Investoren, weil der Rohstoff in der US-Währung gehandelt wird. Das lässt die Nachfrage sinken.
Darüber hinaus wurde auf Erwartungen verwiesen, wonach das zweitgrößte Opec-Mitglied Irak seine Förderung von hohem Niveau aus ausweiten dürfte. "Der Irak könnte den Ölmarkt im nächsten Monat mit zusätzlichem Öl überfluten", heißt es in einem Kommentar der Commerzbank. Das ohnehin hohe Angebot an Rohöl würde dann noch größer werden.
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Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist erneut gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Mittwoch, dass der Korbpreis der Ölsorten des Kartells am Dienstag bei 60,73 US-Dollar gelegen habe. Das waren 45 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./bgf/he