Geldanlage
Ausgewogene Aktienstrategie empfohlen
Verschiedene Gegenbewegungen bei der erwarteten Inflation, Zinsen, Rohstoffpreisen und Währungen führen zu Beginn des zweiten Quartals zu volatilen Aktienmärkten. Dies wirft die Frage auf, ob sich die globale Konjunktur bereits genügend erholt hat, um beispielsweise höhere Zinsen zu rechtfertigen und wir uns in einem reflationären Umfeld befinden.
Falls die Antwort auf diese Frage Ja lautet, würde dies für die Aktienmärkte bedeuten, dass Investoren vermehrt auf wachstumsorientierte Aktien setzten sollten und stabile Dividendenaktien an Attraktivität verlieren. Trotz globaler Konjunkturverbesserungen kann man noch keine große Wende der strukturellen Trends beobachten. Es kann aber festgestellt werden, dass innerhalb der Aktienmärkte die Attraktivität von dividendenstarken Aktien langsam abnimmt. Dafür spricht auch ein erster erwarteter Zinsschritt in den USA. Zudem können kurzfristige Gegenbewegungen wie beispielsweise bei den extrem tiefen Zinsen oder Rohstoffpreisen der vergangenen Monate zu temporär erhöhter Volatilität an den Aktienmärkten sorgen. Aufgrund dessen sollten Investoren eine ausgewogene Aktien-Sektor-Strategie verfolgen.
Das Tiefzinsumfeld mit tiefem Wachstum führt dazu, dass defensive Aktiensektoren insgesamt eine bessere Kursrendite aufweisen als zyklische Aktiensektoren. So sind die hohen globalen Aktienkurse hauptsächlich getrieben von den defensiven Sektoren. Dieses Umfeld dürfte noch einige Jahre bestehen bleiben, da das globale Wachstum nach wie vor tief ist und die meisten Zentralbanken expansiv sind. Solange die längerfristigen Zinsen nicht stark steigen, dürften defensiven Aktiensektoren, welche überdurchschnittlich hohe Dividendenrenditen aufweisen, attraktiv bleiben.
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Das Voranschreiten der globalen Konjunkturerholung verbessert die Wachstumsaussichten. Aufgrund dessen wird neben einer freundlichen Gewinnausschüttungspolitik die Fähigkeit vom steigenden Wirtschaftswachstum überdurchschnittlich zu profitieren immer wichtiger. Der Informationstechnologie-Sektor (IT) kann von höherem Wirtschaftswachstum profitieren und zeigt eine steigende Gewinnausschüttung. Dass der IT-Sektor sowohl zyklische wie auch defensive Eigenschaften besitzt, hat damit zu tun, dass viele der großen Unternehmen sich von einer reinen zyklischen Hardwaregesellschaft weiterentwickelt haben und ein großer Teil der Umsätze auch durch defensive Serviceleistungen generiert wird. Zudem hilft die große Innovationskraft im Sektor die Nachfrage nach deren Produkte hochzuhalten. Aufgrund dessen weist der Sektor überdurchschnittliches Gewinnwachstum auf, was sich auch in hohen Geldbeständen niederschlägt. Da es im aktuellen Umfeld nur wenig attraktive Investitionsmöglichkeiten gibt, erhöhen viele IT-Unternehmen ihre Ausschüttungsquote und Aktienrückkaufprogramme.