ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung
Athen-Sorgen drücken Dax unter 11 600 Punkte
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die andauernde Unsicherheit rund um Griechenland hat den Dax am Freitag wieder unter 11 600 Punkte gedrückt. Nach einem freundlichen Handelsauftakt gab der Leitindex um 0,76 Prozent auf 11 588,26 Punkte nach. In der Wochenbilanz liegt er damit aktuell knapp 2 Prozent im Minus. Auf Monatssicht hingegen aber 1,2 Prozent im Plus, was laut den Experten des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar recht zufriedenstellend ist, "denn traditionell gilt die Phase zwischen Mai bis Ende September als recht stürmisch an den Märkten".
Der MDax der mittelgroßen Werte verlor an diesem Morgen 0,49 Prozent auf 20 729,54 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax gab ebenfalls um 0,49 Prozent nach und fiel auf 1712,31 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büßte 0,59 Prozent ein.
WEITER KEINE LÖSUNG IN GRIECHENLAND-KRISE
Weiterhin zeichnet sich im Streit zwischen dem pleitebedrohten Griechenland und seinen Geldgebern keine Lösung ab und inzwischen schließt auch die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, einen griechischen Euro-Austritt nicht mehr aus.
Die Verhandlungen über das Athener Reformpaket werden zwar am Wochenende fortgesetzt. Doch Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG glaubt nicht, dass es dann ruhiger wird. Er rechnet vielmehr damit, dass die Zeitungen auch in den kommenden Wochen immer wieder titeln werden, dass Griechenland die Märkte zum Schwanken bringt.
EURO STABIL VOR ANSTEHENDER US-DATENFLUT
Mit Blick auf den Devisenmarkt verwies Shamu darauf, dass es beim Euro trotz der ganzen Ungewissheit rund um Griechenland "überraschenderweise so etwas wie eine Erholungsrally in Richtung 1,1000 US-Dollar" gab, die seines Erachtens aber nicht von Bestand sein dürfte. Aktuell allerdings wird der Euro bei 1,0954 Dollar gehandelt und hält sich vor der Datenflut aus den USA am Nachmittag stabil. Im späteren Handelsverlauf steht etwa die Schätzung zum Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft im ersten Quartal an, der Einkaufsmanagerindex aus der Region Chicago und das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen.
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Unter den Einzelwerten im Dax war das Papier von Fresenius das einzige mit Kursgewinnen. Es legte um 0,97 Prozent auf 58,50 Euro zu und profitierte von einer positiven Studie der Commerzbank. Analyst Oliver Metzger hatte das Kursziel von 41 auf 62 Euro angehoben. Er rechnet mit einer weiter positiven Entwicklung der Infusionssparte Kabi. Zudem sollte der Fortschritt in der Konsolidierung der zugekauften Rhön-Kliniken und ein positives Marktumfeld die Kliniksparte Helios antreiben, schrieb er.
AIRBUS UND FRAPORT IM MDAX UNTER DRUCK
Im MDax gaben die Anteilsscheine von Airbus um 2,26 Prozent nach. Nach dem Absturz des Militärtransporters A400M sieht der Strategiechef Marwan Lahoud des Flugzeugbauers "ein ernsthaftes Qualitätsproblem in der Endmontage".
Die Aktien von Fraport büßten 1,29 Prozent ein und litten unter einer Abstufung durch die Schweizer Großbank UBS auf "Neutral". Analyst Peter Larkin schrieb zwar, dass die Geschäfte bei Fraport gut liefen, dies aber im Aktienkurs bereits eingepreist sei. Neuigkeiten zum Flughafenbetreiber könnte es im Tagesverlauf auf der Hauptversammlung geben. Die Dürr-Aktien legten indes nach einer positiven Studie vom Bankhaus Lampe zum Anlagenbauer als Spitzenwert im MDax um 1,53 Prozent zu./ck/fbr