Aktien New York Ausblick
Moderate Verluste - 'Grexit'-Angst belastet weiter
Die US-Börsen dürften am Freitag mit moderaten Verlusten in den Handel gehen. Die Ängste wegen eines möglichen Ausscheidens Griechenlands aus der Eurozone ('Grexit') belasteten die Stimmung.
Dass sich die amerikanische Wirtschaft im ersten Quartal laut der zweiten Schätzung etwas weniger abgekühlt hatte als erwartet, machte sich kaum bemerkbar: Eine dreiviertel Stunde vor dem Startschuss stand der Future auf den Dow Jones Industrial 0,25 Prozent im Minus. Der Terminkontrakt auf den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq-100-Index gab zuletzt um 0,36 Prozent nach.
Weitere Konjunkturdaten zur Unternehmens- und Verbraucherstimmung in den USA könnten die Märkte im Verlauf des Handelstages bewegen.
Was die Griechenland-Krise betrifft, so erhielt die Sorge vor einem "Grexit" neue Nahrung durch Äußerungen von der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF). Demnach schließt Christine Lagarde ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum nicht mehr aus.
Bereits am Tag zuvor hatte sie den Hoffnungen auf eine rasche Einigung der Geldgeber mit der griechischen Regierung einen Dämpfer verpasst. Nachdem es aus Athen vor zehn Tagen positive Signale gegeben habe, "waren wir in der vergangenen Woche dann wieder ernüchtert", fasste Lagarde das Hin und Her zusammen.
Auf Unternehmensseite richten sich die Blicke derzeit auf die Halbleiterbranche. Das aktuelle Übernahmefieber im Halbleitermarkt sorgt für Spekulationen und für Bewegung. Der weltgrößte Chiphersteller Intel will laut Berichten der "New York Post" einen zweiten Anlauf zum Kauf des kleineren Konkurrenten Altera für rund 15 Milliarden Dollar wagen.
Nachdem die beiden Halbleiterhersteller Medienberichten zufolge erst im April die Übernahmegespräche zu den Akten gelegt hatten, soll nun die Fusion sogar zeitnah über die Bühne gebracht werden. Intel soll zudem bereit sein, bis zu 54 Dollar je Altera-Aktie zu bieten - was einem Zuschlag von rund 15 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag entspräche. Im vorbörslichen Handel schnellte der Kurs des Altera-Papiers um fünfeinhalb Prozent hoch. Die Aktien von Intel legten um knapp ein halbes Prozent zu.
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Einen Schritt weiter ist bereits Avago Technologies . Der in Singapur beheimatete Halbleiterhersteller will den US-Spezialisten für Drahtlos-Chips Broadcom kaufen, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Zumindest die Aktien von Broadcom lagen nach dieser Ankündigung im Minus, Papiere von Avago profitierten hingegen leicht.
Die Analysten der Societe Generale hoben das Kursziel für die Titel des Übernahmekandidaten deutlich von 47 auf 54 Euro an, bestätigten aber ihr Halten-Votum. Ihre Kollegen von Goldman Sachs stuften die Papiere von Broadcom hingegen von "Kaufen" auf "Neutral" ab. Die Broadcom-Aktien bewegten sich vor Handelsbeginn nur um 0,28 Prozent nach oben, während Avago mehr als ein Prozent gewannen./mzs/gl/fbr