Im Visier der Justiz
Karstadt-Eigner Benko greift nach Kaufhof und die Justiz nach ihm
Der österreichische Immobilienunternehmer und Karstadt-Eigner René Benko hat erneut Ärger mit der Justiz. Die Wiener Staatsanwaltschaft geht Korruptionsvorwürfen in Zusammenhang mit dem Bau seines Luxus-Chalets in Lech am Arlberg nach. „Wir ermitteln in dem Fall wegen des Verdachts der Vorteilszuwendung und der Vorteilsnahme“, bestätigte ein Sprecher der Wiener Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft der „WirtschaftsWoche".
Worum geht es genau? Im Jahr 2011 erwarb Benko einen maroden Bauernhof, auf dem er sein „Chalet N“ errichten ließ. Zuvor musste er jedoch ein kleines Problem aus dem Weg räumen: Die Gemeinde Lech beanspruchte für das Areal ein Vorkaufsrecht. Wie aus einem vertraulichen Sitzungsprotokoll des Gemeinderats hervorgeht, soll Benko eine Summe von 250.000 Euro für den Verzicht auf ein „Ausjudizieren des Vorkaufsrechts“ angeboten haben, schreibt die „WirtschaftsWoche“. Dazu kamen weitere 250.000 Euro „im Rahmen einer zeitlich vernünftigen Abwicklung der Genehmigungsverfahren für sein Projekt.“
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Werden die aktuellen Korruptionsvorwürfe die Chancen Benkos beim Wettstreit um den Karstadt-Wettbewerber Galeria Kaufhof mindern? Benkos Signa gilt derzeit neben dem kanadischen Unternehmen
Hudson’s Bay Company (HBC) als Interessent für die Galeria Kaufhof. Ein Hinweis geben Äußerungen von Olaf Koch, Chef des Kaufhof-Mutterkonzerns Metro. Dieser erklärte in der „WirtschaftsWoche“ zu
den Voraussetzungen für einen möglichen Verkauf der Warenhäuser: Ein potentieller Käufer muss demnach „neben einem angemessenen Preis und einer soliden Finanzierung auch ein schlüssiges
Zukunftskonzept vorlegen“. Und ergänzt: Metro „hat sich dazu verpflichtet, bei einem möglichen Verkauf auch soziale und ethische Aspekte für alle Kolleginnen und Kollegen zu berücksichtigen.“