Nachhaltige Investments

Very British! Kursexplosion nach Tory-Sieg

Es gibt oft Wehklagen, wenn es um den Einfluss der Politik auf die Börsen geht. Aber manchmal kommt es durch politische Ereignisse zu wahren Kursexplosionen. So geschehen in Großbritannien nach dem Sieg der Tories um Premierminister Cameron bei den jüngsten Wahlen zum Unterhaus. Es geht jedoch nicht um den breiten Markt oder einen Index wie den FTSE 100. Es geht um eine einzelne Aktie – die des britischen Bau- und Immobilienunternehmens Berkeley. Kaum hatten die Tories überraschend die Wahl gewonnen, schnellte die Aktie des auf gehobene Wohnimmobilien spezialisierten Konzerns in die Höhe – um sage und schreibe 25 Prozent in den letzten 4 Wochen. Damit war die Aktie der Berkeley Group der beste Performer in unserem Nachhaltigkeitsfond PRIMA – Global Challenges.

War in der abgelaufenen Wahlperiode noch eine Erhöhung der Grunderwerbssteuer auf Immobilien ein großes Thema, scheint diese nach dem jüngsten Tory-Sieg vom Tisch. Die Analysten haben sofort die Kursziele für Berkely erhöht, worauf die Aktie im Mai zu einem wahren Höhenflug durchstartete.

St James, St George und St Edward - very British!

Die Berkeley Group fokussiert sich auf Wohn- und Gewerbeimmobilien. Angeboten werden Einfamilienhäuser im gehobenen Preissegment. Berkeley baut aber auch Schulen, Studentenwohnsiedlungen, Gemeindezentren und Seniorenresidenzen. Zur Unternehmensgruppe gehören Tochtergesellschaften mit so klangvollen Namen wie St James, St George und St Edward. Very British!

Die Gruppe hat sich der ökologischen Nachhaltigkeit verschrieben. Beim Bau der Häuser, die vor allem rund um London und im Südosten von England entstehen, werden strenge  Maßstäbe bei der Umweltverträglichkeit umgesetzt – von der Planung bis zur Schlüsselübergabe. Für seine wirtschaftliche, soziale und ökologische Nachhaltigkeit, gepaart mit strengen Corporate Governance-Regeln wurde Berkeley im vergangenen Jahr mit dem “Queen Award for Enterprise“ für nachhaltige Entwicklungen ausgezeichnet. Ein Preis, der nicht nur in England hohes Ansehen genießt. Damit passt das Unternehmen – nicht von der Performance her gesehen – perfekt in den PRIMA – Global Challenges.

Neben Berkeley gehörten im vergangenen Monat vor allem das Windkraftunternehmen Nordex (+19,9 Prozent) und die spanische Gamesa (+17,8 Prozent) zu den Performancetreibern. Nordex konnte seinen Umsatz im ersten Quartal 2015 um 17 Prozent auf 496,5 Millionen Euro steigern. Auch die Auftragsbücher sind prall gefüllt. Der letzte große Auftrag kam aus Irland, womit der Auftragsbestand nun bei 1,6 Milliarden Euro liegt. Der langjährige Nordex-Chef Jürgen Zeschky verlässt das Unternehmen zum Leidwesen der Aktionäre zwar aus privaten Gründen, aber der neue CEO Lars Bondo Krogsgaard übernimmt ein gut aufgestelltes Unternehmen. 

Zu den Verlieren im Fonds gehörten REC Silicon (-18,2 Prozent) und Canadian Railway (-8,5 Prozent). Insgesamt konnte der PRIMA – Global Challenges in einem schwierigen und volatilen Markt aber um 1,6 Prozent zulegen. Seit Jahresanfang beträgt das  Plus 15,4 Prozent, womit der Fonds weiterhin vor dem Eurostoxx 50 (+13,5 Prozent) und dem MSCI World (EUR) mit einem Plus von 14,8 Prozent liegt.