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    Liquiditäts-Falle  13986  3 Kommentare Blackstone-Chef mit dramatischer Warnung: Die nächste Finanzkrise steht vor der Tür!

    Crash-Szenarien haben in den letzten Monaten an Dramatik verloren. Doch damit dürfte Schluss sein. Der Blackstone-Chef Stephen Schwarzman warnt eindringlich vor einer neuen Finanzkrise. Schuld an dieser Gefahr sei die Regulierung des Finanzsystems. Genau die Maßnahme also, die eigentlich neuen Krisen vorbeugen sollte.

    Ganz neu ist die These nicht. Bereits Anfang Juni berichtete wallstreet:online über die Warnung des US-Ökonomen Nouriel Roubini: „Die Liquiditäts-Zeitbombe tickt!“, hieß es da. Insbesondere warnte Roubini vor einem Paradoxon der aktuellen Krisenpolitik. Denn die sieht weltweit in erster Linie so aus, dass Zentralbanken eine ultralockere geldpolitische Schiene fahren und auf diese Weise massenhaft Liquidität in die Märkte pumpen. Gleichzeitig, so Roubini, drohen Gefahren aufgrund schwerwiegender Markt-Illiquidität. Als Beispiel nannte Roubini den Bundesanleihen-Crash.

    Nach Roubini schlägt nun ein weiterer Top-Ökonom in dieselbe Kerbe. Stephen Schwarzman, seines Zeichens Gründer und Chef des US-Private-Equity-Hauses Blackstone warnt im "Wall Street Journal" vor einer neuen Finanzkrise – herbeigeführt durch die Regulierung der Finanzmärkte. Nach der Finanzkrise, so Schwarzman, sei das Bankensystem mit Hilfe von Liquiditäts- und Kapitalvorschriften erfolgreich gestärkt worden. Doch trotz der guten Intention von Politik und Regulationsbehörden: Die langfristige Folge der Regulierung, da ist sich Schwarzman sicher, könne katastrophal sein. Als mögliche Nebenwirkungen sieht der Blackstone-Chef sowohl eine neue Finanzkrise als auch eine Schwächung des Wachstums der US-Wirtschaft.

    "Eine Liquiditäts-Dürre kann die nächste Finanzkrise auslösen"

    Doch langsam – wo sieht Schwarzman überhaupt die Probleme? Ähnlich wie bereits Roubini fürchtet auch Schwarzman ein Liquiditätsproblem in deren Folge sich Banken aus ihrer Rolle als Marktpfleger zurückziehen. Als Beispiel für eine Regulierung, die bereits derartige Konsequenzen gehabt habe, nennt der Blackstone-CEO die „Volcker Rule“, welche ein Teil der 2010 verabschiedeten „Dodd-Frank Wall Street Reform“ ist und Banken den Eigenhandel weitestgehend verbietet (siehe hier).

    In Kombination mit erweiterten Kapital- und Liquiditätsanforderungen habe die „Volcker-Rule“ bereits zu einer Einschränkung der Marktpfleger-Funktion einiger Banken geführt. Das wiederum habe die Liquidität insbesondere auf Schuldenmärkten deutlich verringert. Und Schwarzman ist sich sicher: „Eine Liquiditäts-Dürre kann die nächste Finanzkrise verschärfen – oder sogar auslösen.“ Der Grund: „Verkäufer bieten Sicherheiten an, aber es finden sich keine Käufer. Die Preise fallen immens und Investoren, Pensionfonds und Finanzinstitutionen verzeichnen große Verluste. Weitere plötzliche Abverkäufe verschlimmern den Rückgang.“

    Konsequenzen auch für die US-Wirtschaft

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    Dem Blackstone-Chef zufolge hatten die Regulierungen bereits direkte Auswirkungen auf die Anzahl an Community-Banken, welche allein zwischen 2007 und 2013 um 41 Prozent gesunken sei. Ein Großteil des Rückgang, so Schwarzman, ließe auf die Dodd-Frank-Gesetze zurückführen. Und Schwarzman setzt noch einen oben drauf, indem er kritisiert: „Dodd-Frank hat Community-Banken überproportional belastet, obwohl sie keine Rolle in der Finanzkrise gespielt haben.“

    Auf diese Weise könne die Liquiditäts-Problematik auch direkte Auswirkungen auf Privathaushalte und kleine Firmen haben. Der Grund: Für genau diese vergleichsweise kleinen Kreditnehmer sind Banken oft die einzig mögliche Quelle für Kredite. 




    wallstreetONLINE Redaktion
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